Muß ich mein Weihnachtsgeschenk versteuern?

Du hast von einem Kunden ein iPhone zu Weihnachten geschenkt bekommen, oder eine Kiste teuren Rotweins?

Dann mußt Du Dir unbedingt Gedanken über die Versteuerung machen, Geschenke ab einem bestimmten Geldwert müssen versteuert werden und können eventuelle sogar als Bestechung zur fristlosen Kündigung führen!

Was nun also machen wenn die Geschäftspartner oder Geschäftsfreunde großzügig waren? Mußt Du das Geschenk wie ein Gehalt versteuern?

Geschenke bis zu 30 Euro
Geschenke, nicht nur an Weihnachten, müssen in der Regel nur versteuert werden, wenn sie teuer waren. Geschenke, also auch das Weihnachtsgeschenk bis zu einem Wert von 30 Euro kannst Du ohne Probleme annehmen.

Geschenke bis 50 Euro
Hier fängt es schon an problematisch zu werden: Kugelschreiber oder Kleinigkeiten bis zu 50 Euro sind unbedenklich, allerdings sind Geschenke um die 50 Euro grenzwertig, hier solltest Du anfangen Dir Gedanken zu machen.

Geschenke über 50 Euro
Beim Champagner, Wein oder iPhone kannst Du schon ein Ermittlungsverfahren wegen Bestechung an den Kragen bekommen. Das bedeutet dann in der Regel eine fristlose Kündigung für Dich. Ganz besonders gilt das für Geschenke die Du von Geschäftspartnern an Deine Privatadresse geschickt bekommst.

Eine eindeutige Regelung wirst Du allerdings vergeblich suchen. Meist gilt die Regel „Wo kein Kläger da keine Klage“. Sollte Dich aber jemand anzeigen, mußt Du das Geschenk rechtfertigen und den Vorwurf der Bestechlichkeit abweisen. In ganz schlimmen Fällen können bis zu 3 Jahren Haft drohen.

Ratschlag
Um sicher zu gehen sollten Geschenke ab 50 Euro abgelehnt oder mit dem Vorgesetzten besprochen werden. Damit bist Du dann auf jeden Fall auf der sicheren Seite.

Versteuerung
Geschenke mußt Du versteuern, wenn es sich um teure Geschenke handelt. Falls Du das Geschenk annimmst, mußt Du den Geldwert des Geschenks auf jeden Fall in Deiner Steuererklärung als Einnahme angeben, ein sogennanter geldwerter Vorteil.

Und wie sieht es bei Dir aus? Hast Du ein iPhone oder Champagner geschenkt bekommen, und wie würdest Du damit umgehen? Abweisen, oder annehmen und hoffen das sich niemand beschwert?

9 Antworten auf „Muß ich mein Weihnachtsgeschenk versteuern?“

  1. Also wir haben intern die Regelung, daß jedes Geschenk mit dem Chef besprochen wird, dafür aber auch in jeder Größe angenommen und behalten werden darf.. Ein iphone war zwar nicht dabei, aber einige Kisten Wein, ein MP3 Player und Elektrowerkzeuge.

    Alle Geschenke über 50 Euro, einige davon sogar wesentlich.

    Allerdings die am Ende des Jahres in die Steuer schreiben? Macht doch keine Sau, oder? Ich jedenfall nicht! (Als ob ich mich da nächstes Jahr noch dran erinnern könnte..)

  2. Dass ein Geschenk als Bestechung gewertet werden kann bei unmittelbaren Geschäftspartnern ist schon verständlich. Die Geschenke zu versteuern, ist allerdings nicht in Ordnung, denn der Schenkende hat schon eine Lohnsteuer für sein Einkommen gezahlt, beim Verkäufer hat er Mehrwertsteuer gezahlt und was berechtigt den Staat ein drittes Mal einen Teil vom gleichen Produkt abzubekommen?

    Eigentlich zahlt man für das Geschenk letztendlich den doppelten Preis.

  3. Doppelt Steuern zahlen ? Halte ich für nicht angebracht. Dass diese aufgeführt werden müssen, kann ich noch im Ansatz verstehen. Naja, heikles Thema, besonders im höheren Preisbereich.

  4. Das Lesen dieses Artikels war hoffentlich noch steuerfrei. Wobei, die Weiten des deutschen Steuerrechts sind unergründbar…

  5. Das ist interessant. Ich werde dieses Jahr etwas verschenken was man sicher nicht versteuern muss ^^ Ich mag kreative und persönliche Geschenke wie von bilderhaus-nea.de. Deshalb gibt es dieses Jahr ein Foto von mir, ganz Steuerfrei.

  6. Es macht doch allein deswegen schon wenig Sinn, weil die 50 zu versteuernden Euro einen Verwaltungsaufwand höher als das Steueraufkommen produzieren!

  7. das ist mir neu, gibt es da einen Unterschied zwischen Geschenken innerhalb der Familie und ausserhalb,.. also nur was das Versteuern betrifft.
    Das Papa Mama wegen Kinds-Bestechnung anzeigt ist ja eher unwahrscheinlich,..

  8. Ich habe schon oft gesehen, dass das Weihnachtsgeschenk unter Kollegen oder in der Abteilung geteilt wird. Wie würde dann eine eventuelle Versteuerung laufen? Oder muss das Unternehmen das Weihnachtsgeschenk versteuern?

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