Seit einigen Jahren ist die Diskussion um die Legalisierung und Entkriminalisierung von Cannabis in Deutschland wieder sehr aktiv. Für die Befürworter der Pflanze als natürliches Heil- und Schmerzmittel gibt es nun gute Nachrichten zu verkünden, denn die Politik zeigt sich einverstanden mit dem Vorschlag, Cannabis ab 2017 auch auf Kassenrezept auszustellen. Das hat Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) nun erstmals bestätigt. Betroffene können dann Cannabisprodukte wie CBD Öl, aber auch das THC-haltige Marihuana aus Hanfsamen, ganz legal beziehen und müssen es nicht aus eigener Tasche bezahlen.
Allerdings gibt es dazu selbstverständlich auch Einschränkungen. So muss die Voraussetzung für den kassenfinanzierten Bezug von Cannabis sein, dass keine vorangegangene Therapie mehr Hilfe leisten konnte und alle anderen Möglichkeiten bereits ausgeschöpft wurden.
Die Betroffenen sind vor allem Schmerzpatienten und Schwerkranke. Cannabis als Medizin hilft bei chronischen Schmerzen vor allem denjenigen, die sich nicht mehr anders zu helfen wissen. Der Gesetzesentwurf soll diese Patienten – vor allem solche mit Multipler Sklerose oder Krebs – nun entlasten. Ärzte können, wenn sie keine Therapiealternativen mehr sehen, Cannabisblüten und Cannabisextrakte verschreiben. Die Patienten können die Produkte dann in Apotheken erhalten.
Dieses Vorhaben wird von vielen Anhängern der Cannabislegalisierung als wichtig erachtet, da man damit den kontrollierten Anbau von Cannabisprodukten bereits im medizinischen Bereich und damit auch in der Forschung fördert. In Zukunft soll in Deutschland durch eine sogenannte “Cannabisagentur” jeder Prozessschritt in der Abgabe von medizinischem Cannabis innerhalb des Landes abgewickelt werden. Bis dahin wird durch Strenge Importe jedes Produkt reguliert.
Allerdings sieht das Gesundheitsministerium, aber auch die Politik, absolut keinen triftigen Grund, um über die Annäherung an eine Legalisierung zum Privatvergnügen zu diskutieren. Die Abgabe von medizinischen Cannabis in sehr engen Grenzen sei wichtig, aber auch immer noch nicht erforscht genug. Die vollständige Legalisierung von Cannabis hingegen sei eine Illusion, die der Gefährlichen Substanz nicht gerecht würde.
Das Gesetz soll ab 2017 definitiv in Kraft treten. Bis dahin darf bisher ein einziger Patient, der an Multipler Sklerose erkrankt ist, in Deutschland Cannabis selbst anbauen. So hat es ein Gericht bestimmt.
Und? Was haltet ihr von der Geschichte?