Ende einer Ära: Jerome Boateng ist zu Olympique Lyon gewechselt

Schon in der vergangenen Saison begannen die Spekulationen über die nächste Station von Jerome Boateng. Der Vertrag des 33-Jährigen in Berlin gebürtigen Sohn einer deutschen Mutter und eines ghanaischen Vaters lief im Sommer aus und es war früh klar, dass er beim FC Bayern, bei dem er insgesamt fast 10 Jahre angestellt war, nicht verlängern würde. Der deutsche Rekordmeister sah den Spieler nicht mehr als gut genug an und ließ ihn diesen Sommer ablösefrei ziehen.

Nach vielen Spekulationen über den neuen Verein Boatengs wurde am Ende der Sommertransferperiode bekannt, dass es Boateng zu Olympique Lyon nach Frankreich zieht. Hier möchte der 33-Jährige nochmals angreifen und beweisen, dass seine Karriere noch lange nicht zu Ende ist. Es bleibt spannend abzuwarten, ob der Innenverteidiger nochmals zur alter Klasse zurückfindet und eine Führungsposition bei den Franzosen übernehmen kann. In Sachen Erfahrung und Erfolge kann kein Lyon-Profi mit Boateng mithalten. Er gewann unter anderen neun Meistertitel, zweimal die Champions League, fünfmal den DFB-Pokal, wurde in Deutschland als Fußballer des Jahres ausgezeichnet und wurde 2014 mit der Deutschen Nationalmannschaft in Brasilien Weltmeister.

Die Weltmeisterschaft 2014 war der unbestrittene Höhepunkt der Karriere von Boateng. Seither zeigt die Formkurve nach unten. Nachdem der ehemalige DFB-Trainer Joachim Löw den Verteidiger spektakulär aussortierte, wurden die Einsätze des Profis im Verein auch deutlich weniger. Zwar kam er auch in der Triplesaison 2019/20 noch regelmäßig für den Rekordmeister zum Einsatz, doch war dies nur als Ersatz für die vor ihm in der ersten Elf gesetzten Defensivspieler.

Auch abseits des Fußballplatzes läuft es für Boateng nicht gut. Er wurde kürzlich wegen Körperverletzung an seiner ehemaligen Partnerin zur Zahlung einer Millionensumme verurteilt. Auch wenn er damit einer Bewährungsstrafe knapp entging und somit auch nicht als vorbestraft gilt, kündigte Boatengs Anwalt an, in Berufung zu gehen. Boateng fühlt sich im Recht und führt die Anschuldigung seiner ehemaligen Freundin auf den laufenden Sorgerechtsstreit zurück.

So wurde Boateng bei Lyon nicht von allen mit offenen Armen empfangen. Viele Fans äußerten sich auf Social Media sehr kritisch über die Verpflichtung eines Spielers, der nach der Verurteilung natürlich alles andere als ein Vorbild ist. Vieles wird auf die Leistung des Deutschen ankommen. Schafft es Lyon in der Meisterschaft lange mit den von Sportwettenexperten wie bwin als absoluten Favoriten gehandelten Parisern mitzuhalten und kommt auch weit in der UEFA Europa League, werden die Fans die Verfehlungen von Boateng schnell vergessen haben. Dass der Weltmeister nochmals den Sprung in den Kader der Deutschen Nationalmannschaft schafft, gilt als fast ausgeschlossen.

Was denkt ihr? Wird Boateng nochmals zur alten Form zurückfinden und bei Lyon auftrumpfen oder ist seine große internationale Karriere vorbei?