Generation Porno? – Besucherzahlen als Spiegel einer kranken Gesellschaft

Ein Thema, das bewegt. Es gebe immer mehr sexuell desorientierte und verwahrloste Kinder und Jugendliche. Was es auch gibt, ist immer mehr Literatur, Medienberichte, offene und voyeuristische Diskussionen dazu. Früher war alles besser, die heutige Jugend ist verwahrlost, die heutigen Eltern nicht in der Lage ihre Kinder angemessen aufzuklären und zu einer gesunden Sexualität zu erziehen. Mit Sexualität sei häufiger Leistungsdruck und Gewalt verbunden als früher, die Kinder und Jugendlichen seien jünger und konsumorientierter im Umgang mit Sex. Tatsächlich gibt es keine umfassende Studie zum aktuellen Sexualverhalten Jugendlicher. Es gibt Ergebnisse einiger, auch umfassenderer Befragungen, welche z. B. beschreiben, dass Jugendliche nicht generell früher Sex haben, sich also der Zeitpunkt des ersten Geschlechtsverkehrs nicht gravierend vorverlegt hat. Lediglich die Streubreite habe sich verändert. Auch habe sich Verhältnis Jugendlicher zu ihren Eltern verbessert, gerade mit Müttern werde offener über Sexualität gesprochen. Offensichtlich werden aber auch Kinder und Jugendliche durch die neuen Medien häufiger und ggf. früher mit Pornographie konfrontiert. Internetpornografie sei aus Sicht der Jugendlichen heute völlig normal. Es gibt jedoch keine Studien, die zeigen, dass „alles immer schlimmer wird“.

Schwierig wird es dann erst im Umgang mit „Sex im Netz“. Was ist da noch normal, was ist annormal und krank. Es wird so heimlich gesurft wie früher die Praline versteckt im Kicker am Kiosk gekauft. Nicht darüber zu Reden Pornographie zu konsumieren gehört doch einfach zur Privatsphäre, auch die teilweise Tabuisierung ist nicht neu. Die Besucherzahlen bekannter Internetseiten im deutschsprachigen Web sprechen jedoch für sich, z. B. schlägt ein populäres Porno-Portal (Youporn) deutlich die meisten Nachrichtenseiten, wobei die Boulevardpresse wiederum noch mehr Besucher anzieht als das Sexportal (Bild.de). Ist das neu, ist das krank? Wurde früher am Kiosk häufiger die Praline oder die Zeit verkauft? Die Bildzeitung brauchen wir doch gar nicht erst in die Diskussion mit einzubeziehen, sowohl heute als auch vor 20 Jahren. Höhere Besucherzahlen als die Pornoseite erzielt dann noch ein bekanntes deutsches Nachrichtenportal (spiegel.de), was den Eindruck des sexuell verdorbenen Internetusers dann doch etwas schmälern kann.

Traurig erscheint, dass sich aber immer mehr Menschen als krank erleben; sexsüchtig, sexuell annormal, damit einen erheblichen Leidensdruck entwickeln und zum Psychotherapeuten gehen, nach dessen Maßstäben aber oft keine Sucht oder Erkrankung besteht. Wie häufig darf man Pornographie konsumieren, um noch normal zu sein? Spiegeln die Besucherzahlen von Pornoseiten die normale Sexualität der Deutschen oder eine krank gewordene und sexuell verwahrloste Gesellschaft wieder?

YouPorn Alternativen

Schon witzig zu sehen wieviele Leute mit genau diesem Suchbegriff hier aufs Blog kommen. Die landen natürlich erstmal alle auf dem passenden Artikel: Alternativen zu Youporn

Und dann tut es mir ja auch in der Seele weh, aber leider gibt es da deutsches Recht das hier niemandem erlaubt auf kostenlose Pornos zu verlinken. Damit wäre man sofort schuldig der Verbreitung pornografischer Mittel, und das will ja niemand 😉

Und das mal als Tipp: Mit ein bischen Suchen, oder einfach der Bildsuche von Bing, findet man im Netz relativ schnell so einige Alternativen zu YouPorn, und dann klappt es auch mit dem Nachbarn..

Ich sags ja immer: Internet is for porn..

YouPorn Nutzer sind alles Idioten

Zumindestens in Deutschland glaubt Google, dass die Nutzer von der YouPorn Seite Idioten sind, bzw Leute ohne Schulabschluss.

Ich hab ein bischen mit dem Google Ad Planner rumgespielt und dabei natürlich auch mal nachgeschaut was Google so von der YouPorn Seite hält, und siehe da, Google zeigt, dass 76% der deutschen YouPorn Nutzer keinen Schulabschluss haben, bzw keinen High School Abschluss haben.

youporn-de

In den Staaten sieht das Bild ein wenig anders aus, dort sind die Porno Nutzer etwas gebildeter, dort sind nur 24% ohne Schulabschluss:

youporn-usa

So einfach ist es natürlich nicht, mein Chef sagte immer gerne „Traue keiner Statistik die Du nicht selber gefälscht hast..“.

Diese Daten sind für Deutschland sicher nicht sehr aussagekräftig und gerade bei solchen Seiten mit Vorsicht zu geniessen. Aber die Überschrift hat schon was und ist sicher nicht sooo weit von der Realität weg, oder?

Was ist eigentlich aus YouPorn geworden

Irgendwie still geworden ist es um YouPorn, Zeit sich deren Zahlen nochmals anzusehen.

Basierend auf einem Kommentar hier hab ich mir den Vergleich zwischen YouTube und YouPorn angesehen, es heisst doch immer: Internet is for porn, es müssten also doch vergleichbar mehr Leute auf YouPorn sein als auf Youtube, oder?

Visits auf YouTube und YouPorn

Hier also die Anazhl der Besuche auf den beiden Videoportalen, die Quelle ist Alexa.

Wie man sehen kann ist youporn nicht mal nah an YouTube dran. Also entweder suchen sich die Leute die Pornos woanders, oder die Hauptnutzung des Internets ist eben doch icht Sex..

youporn-youtube-visits

Trafficquellen für YouTube und YouPorn

Bleibt noch die Frage wo die Leute herkommen um auf die Videoplattformen zu kommen, hier kann man das Ergebnis sehen.

Die Zugriffe aus den Suchmaschinen steigt stark an.. Damit liefern die Suchmaschinen mittlerweile 30% aller Nutzer auf dem Videoportal YouTube und 20% aller Pornosüchtigen auf YouPorn..

Damit kann man dann doch wieder sagen, dass die Suchmaschinen einer der größten Pornolieferanten der Welt sind, oder?

youporn-youtube-search

Also stimmt es glücklicherweise doch nicht, die Leute schauen sich lieber lustige oder musikalische Videos auf YouTube an als Pornos auf YouPorn.

War ja eigentlich zu erwarten, bin aber froh das es wirklich so ist..