Qualitative Hilfe zur Steuerhinterziehung äh Selbstanzeige

Da hatte ich ja über die Vorzüge eines Steuerberaters geschrieben, und da springt mir doch auf diesem Artikel direkt die Werbung ins Gesicht.

„Fühlen Sie sich sicher! Qualitative Beihilfe bei Selbstanzeige“ heisst es da in den Adwords. Und was es damit auf sich hat wird direkt klar, denn wenn Du Steuern hinterzogen hast und Dich selber anzeigst, dann gibt es eine legal Möglichkeit um eine Strafe herum zu kommen.

Und da unsere Regierung jetzt ja doch ins Hehlergeschäft einsteigt die Datensätze der Steuersünder kaufen wird, steigt die Anzahl der Selbstanzeigen drastisch an. Und genau damit rechnet der Staat ja. Die paar Steuerflüchtigen die auf der CD zu finden sein werden, werden ja nur ein kleiner Teil sein. Viel wichtiger sind die ganzen Angsthasen die sich selber anzeigen, denn dann landen die vielleicht nicht im Knast.

Und dabei ist es natürlich, dass die ganzen Anwälte und Steuerfachleute sich nun um diejenigen reissen die sich anzeigen wollen, aber nicht genau wissen wie das geht. Und bei diesen Anleitungen zur Selbstanzeige bei Steuerhinterziehungen  sind im Moment der Renner im Netz mit wirklich witzigen Werbeaussagen..

Aber traurig ist doch dann eher die Tatsache, dass man mit Steuerhinterziehung dann wirklich durchkommt. Auf einmal Angst vor dem Entdecken bekommen, und dann straffrei davonkommen? Finde ich total daneben.

Die haben doch absichtlich und mit Vorsatz Geld ins Ausland geschafft oder sonstwie hinterzogen, und sollen jetzt einfach so davonkommen? Pfuii.. Das ist doch mal richtig doof, oder?

Cleverer überholen

Danke an Stephan für diesen Hinweis. Das mal vorneweg, das hier soll auf keinen Fall ein Aufruf zu illegalem oder verkehrsgefährdendem Fahren sein, interessant ist es aber schon, wenn die Zahlen wirklich stimmen:

Wer von uns ärgert sich nicht, wenn man schnell mit seinem Auto über die Autobahn huschen will und
irgendein Penner träumt mal wieder auf der linken Fahrspur. Drängeln ? Lichthupe ?

rasenDrängeln

Strafe: 250 Euro – 4 Punkte – 3 Monate Fahrverbot
Aber halt: Das kann nach der neuen Vorschrift der StVO sehr teuer werden! Es kostet Dich nämlich  250 Euro – 4 Punkte in Flensburg und Du bekommst 3 Monate Fahrverbot.

Rechts überholen

Strafe: 50 Euro – 3 Punkte
Dann könntest Du besser rechts überholen. Rechts überholen kostet lt. gültiger StVO nämlich im Moment: 50 Euro und 3 Punkte. Fahrverbot gibt es erst bei mehrmaligen Wiederholungen.
Fazit: 200 Euro – 1 Punkt – 3 Monate Fahrverbot gespart!

Auf der Standspur fahren

Strafe: 50 Euro – 2 Punkte
Noch mehr sparen? Also rauf auf die Standspur. Das kostet lt. gültiger StVO im Moment: 50 Euro und 2 Punkte.
Fazit: Wieder ein Punkt gespart! Niemanden bedrängt, nicht aufgeregt, Nerven geschont, schnell vorangekommen und insgesamt noch 200 Euro, 2 Punkte und 3 Monate Fahrverbot gespart.

Das geht noch viel billiger und effektiver für die ganz Harten!

Mit Blaulicht fahren

Strafe: 20 Euro
Kauf Dir ein Blaulicht und ein Martinshorn, gebrauche dasselbe und Du kannst Dir deinen Fahrstreifen aussuchen der freigemacht werden soll. Die Verwendung solcher kleinen Hilfen im täglichen Verkehr kostet läppische 20 Euro.

Steht angeblich so im § 38 StVO geschrieben. Blaulicht und Horn werden dann aber beschlagnahmt – also möglichst
preiswert und sofort in größeren Mengen im Versandhandel (Conrad, Westfalia, etc.) kaufen.
Fazit: Also 230 Euro gespart, kein Fahrverbot und – K E I N E – Punkte!!!

So kann clever Autofahren aussehen, wenn man sich im Gesetz auskennt..

Ich wiederhole gerne nochmals, das hier ist nur rein theoretisch, sowas ist natürlich ganz böse und sollte auf keinen Fall getestet werden, aber man sollte es doch zumindestens wissen, oder?

Strafe 14 Euro – Zu zahlen 26 Euro – WTF?

Sehr eigenartig. Habe eine Rechnung aus Holland zwecks Geschwindigkeitsüberschreitung erhalten. Soweit so gut, aber etwas eigenartig ist das Ganze schon.

  1. Eine Strafe von 14 Euro, aber zu zahlen sind 18 Euro. Warum denn das? Sind zwar „nur“ 4 Euro, aber Geld ist Geld.. Wenn die Holländer das jedes Mal machen, kommt da ne Menge Geld zusammen
  2. Geschwindigkeitsüberschreitung war am 5.12.2007, jetzt ist Juni 2009, das ist ja 1,5 Jahre her.. Dürfen die jetzt noch ne Rechnung schicken?
  3. Überschreitung von 4km/h?! Spinnen die? Wegen 4km/h beauftragen die einen deutschen Amtsrichter, schicken einen Brief, einen Mahnbescheid und berufen einen Staatsanwalt?!
  4. Dann packt Sixt da noch 4,21 Euro Bearbeitungsgebühr drauf, die Rechnung steigt also auf 22,21 Euro.
  5. Und zu guterletzt packt dann auch der deutsche Staat noch 19% Mehrwertsteuer drauf (4,22 Euro), die Gesamtrechnung beläuft sich für mich also auf 26,43 Euro – von ursprünglich 14 Euro Strafe- das sind 88% Aufschlag!!

strafe-zahlen

Das finde ich eine echte Frechheit, am schlimmsten eigentlich die Aktion von Sixt. Anstatt das an mich als Mieter des Autos weiter zu geben, legen die direkt Berufung über einen Amtsrichter ein.. Alles Kosten und Aufwände die entweder der Staat (also ich als Steuerzahler) zahlen muss, oder die an mich weitergegeben werden.

Am Ende werden so aus 14 Euro Strafe mal locker 26 Euro die ich zahlen muss.. Das kann doch nicht sein, oder?