Datenschutz-Trends 2022: Das sollte man wissen

Schaut man sich die Datenschutz-Trends für das Jahr 2022 etwas genauer an, so werden es voraussichtlich vier wesentliche Trends sein, die auf Unternehmen zukommen. In der heutigen digitalen Welt wird es immer wichtiger die Geschäftsdaten vor Angriffen und Beschädigungen zu schützen. Dieser Beitrag zeigt, mit welchen Datenschutz-Themen sich Unternehmen 2022 beschäftigen müssen.

Zunehmend vernetztes Arbeiten

Da inzwischen viele Unternehmen vernetzt und flexibel arbeiten, haben es Cyberkriminelle fortan immer einfacher, um in ein Firmennetzwerk einzudringen. Ziel des Datenschutzes ist, die Angriffsfläche für mögliche Attacken möglichst klein zu halten. Das ist jedoch einfacher als gesagt, denn die potenzielle Angriffsfläche wird stetig größer. Das liegt vor allem daran, weil immer mehr Menschen mit unterschiedlichen Geräten arbeiten oder auch den privaten PC für das Arbeiten verwenden. Dabei wird der Angriff nicht nur über eine einzige Angriffsfläche ermöglicht, sondern über viele verschiedene Fragmente. Das macht die Kontrolle der Systeme und Geräte immer komplexer. Unternehmen sollten sich daher darauf vorbereiten, in Zukunft ihre Sicherheitslücken schneller zu erkennen. Auch die Sicherheits- und Wiederherstellungsstrategien sollten gegebenenfalls überdacht werden.


Die Datenverwaltung wird komplexer

Das globale Wachstum und die zunehmende Vernetzung der Unternehmen, hat den Datenschutz sehr viel komplexer werden lassen. Ein deutsches Unternehmen kann zwar Dienste aus dem Ausland wie Amazon oder Dropbox für die Datenspeicherung benutzen, es stellt sich aber die Frage wo sich die Daten rechtlich befinden und welche Regelungen dafür gelten. Dabei ist die Lage nicht immer eindeutig und auch IT-Experten, Datenschutzexperten wie datenschutzfrankfurt.de und Rechtsexperten diskutieren häufig über genau solche Situationen. Hinzu kommt, dass viele Unternehmen heutzutage nicht mehr nur einen zentralen Speicher haben, sondern viele unterschiedliche, denn immer mehr Daten werden in Clouds und somit auf externen Servern gespeichert. Seriöse Anbieter von Cloud-Lösungen pflegen in der Regel eine offene Kommunikation mit deren Kunden und bieten Lösungen für Unternehmen aus Deutschland an.

Globale Lieferengpässe durch Datenschutzprobleme

Bereits dieses Jahr haben Datenschutzprobleme gezeigt, welche Auswirkungen sie auf die Weltwirtschaft haben. Der Ransomware-Angriff legte im Jahr 2021 die größte Treibstoffpipeline lahm, so dass es weltweit zu Treibstoffengpässen kam. Es herrschte auch eine Knappheit bei verschiedenen Gütern wie Autos, Halbleiter und Spielzeug. Laut einer Umfrage der Fuqua School of Business wird dieses Problem vermutlich auch im Jahr 2022 noch anhalten. Digitale Risiken könne auch im kommenden Jahr weitere erhebliche Probleme verursachen. Unternehmen sollten daher sicherstellen, dass Datenschutzprobleme ihre Produktion- und Lieferketten nicht unterbrechen und das Datenausfälle schnell wieder behoben werden können.

Der Datenschutzbeauftragte gewinnt an Bedeutung

Der Datenschutzbeauftragte hat inzwischen eine Führungsrolle im Bezug auf die Unternehmenssicherheit. Allein in den letzten Jahren ist die Nachfrage nach Datenschutzbeauftragten um 700 Prozent gestiegen. Der Datenschutzbeauftragte wird auch weiterhin an Aufmerksamkeit und Wichtigkeit dazugewinne, da er dafür sorgt, dass Unternehmen die gesetzlichen Datenschutzanforderungen einhalten. Er kennt die Datenschutzgesetze, entwickelt Datenschutzstrategien und kennt sich mit allen Datenschutzpraktiken aus. Zudem ist damit zu rechnen, dass die Anforderungen an den Datenschutzbeauftragen im Jahr 2022 weiter steigen, da immer mehr Unternehmen ihre Daten in Clouds oder in hybriden Systemen speichern. Der Datenschutzbeauftragte muss daher auch im Jahr 2022 dich sich verändernde Datenlandschaft im Blick haben und koordinieren.

Google Analytics Nutzung strafbar? Datenschützer bricht Verhandlungen ab

Hmm, das ist ja mal eine eigenartige Entwicklung. Es geht um Gespräche des Datenschützers Johannes Caspar, der seit Monaten mit Google über die Nutzung des hauseigenen Analysetools diskutiert. Angeblich entspreche die Datensicherheit nicht den deutschen Anforderungen, es geht dabei um IP Adresse und deren Speicherung.

Und nun hat Caspar, laut der FAZ, die Gespräche mit Google wohl als gescheitert angesehen und abgebrochen. Google spiele auf Zeit, sagt er.

Google sieht das allerdings anders. So sagt der Datenschutzbeauftragte von Google Deutschland, Per Meyerdierks:

„Google Analytics entsprach schon in seiner ursprünglichen Version dem Datenschutzrecht in der EU und wird deshalb unter anderem auch auf Webseiten von Datenschutzbehörden in Europa eingesetzt“

Soweit eigentlich nichts wirklich Neues, diese Diskussionen gibt es ja schon eine gefühlte Ewigkeit. Aber jetzt will da scheinbar jemand Öl ins Feuer giessen, denn der Artikel der FAZ schliesst mit folgendem Absatz:

Da die Aufsichtsbehörden gegen Google selbst nicht vorgehen können, wollen sie nun prüfen, ob und wie sie gemeinsam gegen Betreiber von Websites vorgehen, die weiterhin GA einsetzen. Auf sie könnte dann „ein empfindliches Bußgeld“ zukommen, sagte Caspar. Auch ein Musterprozess gegen ein größeres Unternehmen wird erwogen.

Hallo? Die wollen jetzt irgendein Unternehmen verklagen um Google an den Karren zu pissen? Ja wo gibts denn sowas..

Zum Glück ist mein Blog ja kein „größeres Unternehmen“, denn auch ich setze hier, wie viele andere Blogger ja auch, zu Analysezwecken, Google Analytics ein.

Bin ja mal gespannt was die Jungs sich da noch alles einfallen lassen, das mit dem Musterprozess finde ich auf jeden Fall eine wirklich doofe Idee.. Oder? Was haltet ihr von einem Musterprozess gegen einen Google Analytics Nutzer, nur um Google zu zeigen wo der Ziegenbock den Honig hat?

Wichtig zu wisssen: Facebook Places und der Datenschutz

Facebook geht ja nun mit „Facebook Places“ in die nächste Runder der Anzeige von Nutzerinformationen. Start ist erstmal in den USA, aber auch hier taucht die Option schon in der iPhone App und auf den deutschen Facebook Seiten auf.

Neben den gewohnten Statusmeldungen und Fotos, wird man in Kürze, bzw kann das schon, seinen Standort mitteilen. Das ist ja erstmal nicht schlimm, könnte aber eben auch eindeutig unerwünscht sein.

Und diese Funktion ist bei Facebook erstmal automatisch aktiviert, und auch die Option das Deine Freunde Deinen Standort dort eintragen dürfen, ist erstmal per default aktiviert – das sollte man sich auf jeden Fall anschauen und eventuell deaktivieren.

Weiterhin kann es nicht schaden sich mal ein wenig tiefer mit der Problematik auseinander zu setzen, auch wenn die Ortung über den Browser ja nicht so richtig funktioniert, bzw noch der Datenschutz einigermassen gewahrt wird, so weiss ja niemand was da noch kommt.

Also auf jeden Fall:

  • Eigene Datenschutz Einstellung bei Facebook überarbeiten
  • Entscheidung treffen was man dort mitteilen will und was nicht

Also ich find die von mir eingetragenen Informationen für meine Freunde OK, will aber eindeutig nicht, dass meine Freunde dort meinen Standort eingeben können. Keine Ahnung was den Spaßvögeln dann einfallen würde, aber dem Spass (seine Freunde an dubiose Orte zu positionieren) muss man ja nicht unbedingt die Tür öffnen.

Dazu gibt es ein paar sehr lesenswerte Artikel:

  • So deaktiviert man Facebook Places und die Funktion, dass andere den eigenen Standort taggen können (Gilly)
  • Das Wichtigste zu Facebooks Location-Dienst (netzwertig)
  • Leider auf englisch, aber sehr gut erklärt:  A Field Guide to Using Facebook Places (Mashable)

Und? Wie geht ihr mit dem Thema um? Deaktiviert ihr das in Facebook oder ist das eine coole Funktion die ihr auf jeden Fall nutzen wollt?

Personaler sollen nicht auf Facebook nach Kandidaten suchen dürfen

Eine sehr eigenartige Stellung hat unsere Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) da zum Thema AGG, Datenschutz und Mitarbeitereinstellungen genommen.

Sie fordert ein Verbot für Personaler, so das diese potentielle neue Mitarbeiter bei den Sozialen Netzwerken suchen dürfen. Dabei soll das Verbot den Datenschutz der Kandidaten steigern, allerdings mit einem etwas eigenartigen Ansatz.

So hat sie in einem Interview folgende Aussage getätigt:

Ein Arbeitgeber braucht nicht ignorieren, was über gängige Suchmaschinen über einen Bewerber zu finden ist, das wäre weltfremd. Aber es sollte verboten werden, dass ein Personalverantwortlicher einfach mit einem Account bei Facebook oder StudiVZ Daten von Bewerbern ausforscht.

[..]

Wir können nicht verhindern, dass sich jemand im Internet auf seiner Website produziert und Bilder von Saufgelagen hochlädt. Da darf sich keiner wundern, wenn ein Personalchef diese Bilder sieht und seine Schlüsse zieht. So etwas kann kein Gesetz verhindern.

(Quelle: SZ)

Aha, sie sieht also direkt ein, dass solch eine Nachforschung nicht unterbunden werden kann, denke „weltfremd“ trifft es da ganz gut. Aber direkt im nächsten Satz will sie das dann doch wieder verbieten?!

Immerhin stellt sie es dann wieder in die richtige Relation, denn sollte ein Kandidat sich selber so schlecht im Netz präsentieren, dann wird kein Personaler der Welt einen solchen Kandidaten einstellen. Schliesslich ist sowas zwar immer private Freizeit, kann aber eben auch auf den Arbeitgeber zurückfallen.

Gut, von den von Mercedes geforderten Blutproben von Bewerbern ist das noch weit weg, geht aber doch irgendwie einfach in die falsche Richtung..

Ab einer bestimmten Position informiert sich natürlich jeder Personaler über den Bewerber. Man holt Referenzen vom alten Arbeitnehmer, Kunden oder Mitarbeitern ein, das ist doch einfach selbstverständlich. Und heutzutage kommt eben das Internet dazu.

Eine prima Möglichkeit mehr über den potentiellen neuen Mitarbeiter zu erfahren sind dann natürlich Twitter, Facebook, Google und die VZ Netzwerke. Wem die Medienkompetenz fehlt sich dort anständig abzusichern, oder dort Informationen hochlädt die dem neuen Arbeitgeber nicht gefallen, ist doch dann selber schuld, oder?

Also ich halte das gewünschte Verbot von Frau Leutheusser-Schnarrenberger nicht nur völlig daneben, sondern eben in der Realität auch völlig undurchsetzbar. Das kann doch niemand kontrollieren, und wieso sollte man auch. Personaler sollten jede Möglichkeit nutzen dürfen sich zu informieren, schliesslich will man doch den am besten passenden Kandidaten einstellen..

Und wegen ein paar peinlicher Fotos auf Facebook stellt man dann einen wirklich gut passenden Kandidaten am Ende ja sowieso trotzdem ein.. Schliesslich will man einen qualifizierten Mitarbeiter und keinen Mönch..

Google, der Datenschutz und was wir davon lernen sollten

Google und deren Streetview kommt ja im Moment nicht aus der schlechten Presse raus.

Die Jungs haben mit ihren Autos ja nicht nur die Straßen fotografiert, sondern auch sämtliche offenen W-Lan Punkte aufgezeichnet. Die Idee dahinter ist recht einfach, Du bist unterwegs und kannst via Google nach dem nächsten offenen W-Lan Hotspot suchen.

Dabei ist Google allerdings ein klitzekleiner Fehler unterlaufen. Zusätzlich zu den gewünschten Informationen haben sie eben auch massig Daten die gerade durch diese W-Lan Spot liefen aufgenommen. Sie haben also massig private Daten gespeichert, und genau deswegen ist ja Streetview immer noch nicht am Start.

Was wir aber doch eigentlich daraus lernen sollten ist doch die Tatsache, dass man seinen W-Lan Hotspot absichern muss. Das geht doch ruck-zuck innerhalb weniger Minuten. Und neben dem Datenschutz, also der Absicherung das niemand Deine privaten Daten sehen kann, kommt noch ein weiterer Punkt hinzu.

Du haftest für Deinen Internetzugang. Sollte also jemand sich in Deinen offenen Zugang einwählen und illegale Raubkopien tauschen, dann haftest Du dafür. Ein weiterer wichtiger Punkt warum man sich ein paar Minuten nehmen sollte um das eigene Netzwerk zu sichern.

Komisch das jetzt alle auf Google rumhacken, denn eigentlich sollten die doch eher auf den faulen Menschen rumhacken die entweder ihre Netzwerke nicht sichern wollen oder eben nicht können. Google hat zum Thema Datenschutz und Streetview übrigens mal ein nettes Video ins Netz gestellt:

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=PQGrIsYUm4c[/youtube]

Wir gehen übrigens noch einen Schritt weiter. Bei uns ist der W-Lan Zugang nicht nur Pasßwort geschützt, sondern wir stellen den Router komplett aus wenn wir nicht zuhause sind oder schlafen. Dazu haben wir eine nette Steckdose mit einem riesigen Schalter angeschlossen, an der hängt nicht nur der Router, sondern auch der Fernseher und diverse andere Geräte die nicht permanent Strom brauchen. Mit einem Klick ist dann alles ausgeschaltet.

Schatz, hast Du das Internet ausgemacht?

Jap, aber das wird Google nicht freuen..

Was ist mir euch? Jemand von euch zu faul sein Netzwerk zu sichern? Ich finde es arg eigenartig, wenn man mal in Wohngebieten ein W-Lan Suchprogramm startet, findet es meistens haufenweise offene WLan Netze. Die können doch nicht alle zu faul sein. Scheinbar überfordert das doch mehr Leute als man denkt, oder?

Was das Internet über Dich weiß

Das man die History des Browsers auslesen kann, man also prüfen kann auf welchen Seiten ein Nutzer gesurft hat, ist ja nichts neues.

Neu war mir allerdings der Gedanke, dass es JavaScripte gibt die mehr als 30.000 Links pro Sekunde durchzuprobieren können, damit sehr genau abfragen wo ich mich rumgetrieben habe, und auf welchen Seiten ich schon gewesen bin.

Eine entsprechende Studie haben die Entwickler Artur Janc und Lukasz Olejnik jetzt veröffentlicht, und dabei kommen erschreckende Daten zum Vorschein. In Versuchen mit rund 270.000 Internet-Nutzern sollen 76 Prozent für History Stealing verwundbar gewesen sein.

Darüber hinaus fügten sie Links zu Seiten ein, auf denen Anwender üblicherweise ihre Postleitzahl (ZIP-Code) eingeben, beispielsweise auf Wetterseiten. Mittels Durchprobieren verschiedener Lokalitäten gelang es so bei 9 Prozent der Tests, eine Postleitzahl herauszufinden – was aber auch die eines anstehenden Kurzurlaubs gewesen sein könnte. Auf ähnliche Weise gelang es mit einer Liste von 10.000 Wörtern und Phrasen, auf Google und Bing eingegebene Suchbegriffe zu verifizieren.

(Quelle: Heise)

Krasse Sache. Damit können die rausbekommen wo Du wohnst, wonach Du suchst und auf welchen Seiten Du surfst. Und 30 000 Links pro Sekunden liefern dann nach einer Minute doch ein erschreckend genaues Bild meines Surfverhaltens.

Die einzige Möglichkeit sich dagegen zu schützen, ist dann die Funktion zu nutzen, dass bei jedem Beenden vom Browser automatisch die History gelöscht wird. Solltest Du allerdings auf so einer „History Stealing“ Seite landen, dann wissen die dennoch wo Du vorher gewesen bist. Die Studie gibts übrigens als PDF hier.

Was das Internet über Dich weiß

Und was das Internet jetzt so alles über Dich weiß, das kannst Du hier mal selber testen. Die Seite prüft ab auf welchen der großen Seiten Du gewesen bist und zeigt das dann nett an:

Du kannst die Anzeige nach Kategorie filtern, und man bekommt einen guten Einblick wieviel so eine Seite in kurzer Zeit über Dich weiß.

Krasse Sache, oder? Alle meckern über den Datenschutz bei Facebook, aber das hier geht ja eindeutig noch einen Schritt weiter. Das öffnet der Werbung und dem SPAM ganz neue Wege und zeigt wieder einmal wie wenig Privatsphäre man im Internet doch am Ende wirklich hat..

EU Gesetz: Twitter Account muss Name und Adresse beinhalten

Die 27 Datenschutzbeauftragten der EU Lander haben sich nun endlich auf eine Erweiterung der Sicherheitsgrundlage im Internet geeinigt. Ab Mai 2010 muss somit zur Prävention von Missbrauch in jedem Twitter-Profil Name, Adresse und Telefonnummer frei zugänglich sein. (Richtlinie 2009/27 Amtsblatt W-140 Absatz 7 Artikel 4.3)

Die Sicherheitschefs reagieren damit auf die Datenlecks bei der letzten Bundestagswahl, bei der die Ergebnisse schon vor dem offiziellen Statement auf Twitter gelandet waren. Kann man gutfinden, muss man aber nicht. Weiter Infos auch bei Alex, Oliver, Christian oder Tanja.

Also denkt dran, ab heute müsst ihr alle bei Twitter eure richtigen Namen, Postadressen und Telefonnummern angeben, es gibt also nun doch das Impressum für Twitter..

Was hälst Du von der Aktion? Sinn, Unsinn, oder total überzogener Mist den keiner braucht?

Facebook will Nutzerdaten an Unternehmen weitergeben

Facebook kommt nicht aus den schlechten Nachrichten raus, legt sich aber immer wieder selber Steine in den Weg. Der neueste Clou: die Amerikaner wollen gerne Nutzerdaten aus Facebook an ausgewählte Unternehmen automatisch weitergeben.

Dazu sollen Facebooknutzer auf fremden Webseiten erkannt und angesprochen werden dürfen, der Nutzer, dessen Daten hier Handelswert haben, wird darüber weder benachrichtigt, noch informiert. Dazu gibt es einen Vorschlag die Datenschutzrichtlinine auf Facebook zu ändern.

In einem Vorschlag zur Neufassung seiner Datenschutzregeln kündigt Facebook an, Kundendaten an „überprüfte“ (pre-approved) Websites und Anwendungen Dritter weiterzuleiten. Dazu sei das Unternehmen „gezwungen“, um seinen Nutzern „die Möglichkeit zu geben, auch außerhalb von Facebook nützliche Erfahrungen im sozialen Bereich machen zu können.“

Die Datenübermittlung findet automatisch statt, wenn ein Nutzer die jeweilige Website besucht, während er noch bei Facebook angemeldet ist.

(Quelle: heise)

Aha, Facebook ist also „gezwungen“ unsere aller Daten weiterzugeben, was für mich irgendwie nach Verkauf klingt.. Und gezwungen? Ist doch quatsch! Niemand zwingt die Leute unsere Daten zu verbreiten, wenn ich mich bei Facebook anmelde, dann will ich auch, dass mein Daten dort bleiben und nicht aufeinmal haufenweise andere Webseiten mich kennen und mein Surfverhalten mit meinem Facebook Profil vergleichen können.

Und den mangelhaften Umgang mit Nutzerdaten hat auch die Stiftung Warentest in einer Auswertung angekreidet, sie sprechen von „deutlichen“ oder „erheblichen“ Mängeln:

Die großen amerikanischen Netzwerke haben beim Datenschutz am schlechtesten abgeschnitten. Facebook, Myspace und Linkedin schränken die Rechte der Nutzer ein, räumen sich selbst aber weitreichende eigene ein, vor allem die Weitergabe der privaten Daten an Dritte. Bei Facebook heißt es: „Du gibst uns eine weltweite Lizenz für die Nutzung jeglicher IP-Inhalte die du auf oder im Zusammenhang mit Facebook postest“.

(Quelle: Stiftung Warentest)

Krasse Nummer die erneut die ernsthafte Überlegung nach sich zieht das eigene Facebook-Profil zu löschen. Wenn es denn ginge, denn löschen kann man sein Profil dort überhaupt nicht, nur deaktivieren, zumindestens habe ich nicht rausbekommen wie das geht. Und selbst mit deaktiviertem Profil wird man immer noch mit Mails über eventuelle neue Freunde beglückt.

So sieht also Datenschutz 2.0 in den sozialen Netzwerken aus, und dabei sind es nicht etwa erweiterte Funktionen die das Netz einfacher machen sollen, sondern das schnöde Geld das die Unternehmen mit dem Verkauf und der Weitergabe von Nutzerdaten machen können.

Was hälst Du davon? Ist Dir das egal, Facebook darf gerne Deine Daten weitergeben, damit Du auf anderen Seiten passende Werbung zu sehen bekommst, oder geht das mal gar nicht? Und wie gehst Du damit um? Behälst Du Deinen Facebook Account, oder ergreifst Du Konsequenzen uns steigst aus dem Social Datenschutz 2.0 aus?

Video: Google Home View

Google Home View heisst das neue Projekt des Suchgiganten und dabei geht es diesmal ans Eingemachte.

Nach Streetview, bei dem ja die Strassen fotografiert wurden, werden nun die Wohnungen von innen fotografiert und ins Internet gestellt, quasi surfen durch die deutschen Wohnzimmer.

Relativ aufwendig, und das Video zeigt die Akzeptanz die Google bei dem neuen Projekt entgegengebracht wird:

Sonneborn – google home view

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=OMFBuHsKXb0[/youtube]
(via: netzpolitik)

Witzige Satire auf die Google Produkte, und eine wirklich erschreckende Leichtgläugibkeit der Menschen die da mit Kameras überfallen werden und scheinbar so einen Mist wirklich mitmachen..

Unglaublich, oder? Aber das Wort Google scheint wirklich fast jede Tür zu öffnen..

Fluglinien sollen nicht ausreichend gesicherte persönliche Daten melden – De Maizière hält das für eine gute Idee

Na das ist ja mal ein dickes Ding, zumindestens mir war das in diesem Ausmaß nicht bewusst.

Da habe ich doch gestern im Radio gehört, dass die Fluglinien schon seit einigen Jahren meine persönlichen Daten an die Amerikaner melden, wenn ich in die USA reise.

Und dabei sind nicht nur Name, Adresse und Telefonnummer (das ist ja schon schlimm genug), sondern auch Essensvorlieben, Bonusmeilen, bekannte weitere Flüge und sonstige Einträge bei den Fluglinien.

Hallo? Bonusmeilen und sonstige Einträge?? Erstmal finde ich es erschreckend das die Fluggesellschaften sowas scheinbar speichern, kann das aus Gründen des Kundendienstes und besseren Services aber ja noch verstehen. Aber das diese Daten an die amerikanische Regierung gehen finde ich eine Frechheit.

Selbst der Name und die Adresse geht die eigentlich nichts an, aber das geht ja noch – man unterstützt ja einiges für die internationale Sicherheit. Aber meine Essensgewohnheiten im Flugzeug, meine Bonusmeilen und damit meine anderen Reisen?! Das geht die Amis ja mal gar nichts an, finde ich.

Und als wäre das nicht schlimm genug der selbsternannten internationalen Polizei meine Daten zu übertragen, wollen die EU Innenminister das jetzt auf Europa ausweiten, und die Fluggesellschaften zwingen meine Daten an jedes meiner Reiseländer zu übertragen. Automatisch, ohne Verdachtsfälle und ohne sonstige Begründung, einfach weil ich dorthin fliege, bekommen die alle meine Daten. Und dann hört man von unserem eigenen Innnenminister sowas:

De Maizière zeigte sich offen für einen neuen Vorschlag. „Es ist nicht einzusehen, warum wir so etwas nicht auch in Europa machen sollten.“ Es werde aber darauf ankommen, wie ein solches System ausgestaltet werde. Das Datenschutzniveau des Abkommens, das die EU mit Amerika geschlossen hat, sei nicht ausreichend. De Maizière wandte sich vor allem dagegen, dass die Fluggastdaten in dem alten Entwurf bis zu 13 Jahre lang gespeichert werden sollten.

(Quelle: FAZ)

Der feine Herr De Maizière versteht nicht warum wir das nicht auf Europa ausweiten sollen, obwohl er zugibt das das Datenschutzniveau mit den Amis nicht ausreichend ist! Hallo?

Wenn das schon mit den Amis nicht klappt, wie soll das erst aussehen wenn man das in jedes europäische Land überträgt. Mehr Menschen, mehr Systeme führen doch automatisch zu mehr Fehlern und mehr Missbrauch.

Und was bringt dem Herrn De Maizière und den Ländern meine Daten? Richtig, erst mal gar nichts. Es sind Datenleichen die in Karteigräbern die Bits und Byts zum rosten bringen. Und die einzigen die davon etwas haben sind diejenigen die diese Daten missbrauchen. Und sollte es zu einem Ernstfall kommen in dem man sowas wirklich braucht, kann man die auch dann abfragen.

Und sollte es um die Erkenung von Terroristen gehen (das ist ja immer ein tolles Argument mit dem man alles erklären kann, sogar die Arbeit der Getränke-Mafia am Flughafen), dann würde es doch reichen die Namen mit Listen von Verdächtigen zu vergleichen, auch wenn ein echter Terrorist wohl kaum mit seinem echten Pass reist, oder? Was brauchen die dann meine Adresse, Telefonnummer oder Essensgewohnheiten?

Fazit
Also ich halte das für völlig daneben und kann dem lieben Innenminister De Maizière in keinster Weise zustimmen, ja sein Interesse an sowas nichtmal nachvollziehen. Anscheinend bin ich da unter-informiert, oder es werden da in den EU Versammlungen einfach zu viele Blank-Zustimmungen verteilt.

Sicherheit ist wichtig, muss aber in der Relation zum Aufwand und zur Datensicherheit bleiben. Und wenn diese nicht ausreichend ist (Aussage von De Maizière selber), dann verstehe ich nicht warum man sowas nicht sofort stoppt, ja gar im Gegenteil das auf noch mehr Länder ausweiten will.

Wie siehst Du die Sache? Sinnvoll diese Daten an alle Länder in der EU zu verteilen, oder sollte man den Datenexport an die USA schon stoppen und nicht noch das Datenverschenken ausweiten? Was denkst Du?