Kündigung wegen Krankheit – Ist das in Ordnung?

Das Landesarbeitsgericht in Mainz (Rheinland-Pfalz – Az.: 2 Sa 373/07) hat in einem Urteil der Kündigung eines Mitarbeiters wegen Krankheit recht gegeben. Dem Mitarbeiter ist demnach zu Recht wegen Krankheit der Job gekündigt worden.

Das kann doch nicht wahr sein, oder? Darf es zu solchen Kündigungen kommen? Wie siehst Du das? Hier erstmal ein paar Hintergrundinfos zu dem Fall:

Die Kündigung
Der gekündigte Mann hat als Zahntechniker in einem kleinen Betrieb gearbeitet, wurde krank und teilte seinem Arbeitgeber dies auch fristgerecht mit. Nach vier Wochen war abzusehen, daß er, bedingt durch eine Operation, vorraussichtlich weitere acht Wochen nicht arbeiten könne. Daraufhin wurde ihm der Job gekündigt.

Der Grund
Aufgrund der geringen Mitarbeiterzahl des Betriebes hat das Landesarbeitsgericht das Urteil gefällt, das Kündigungsschutzgesetz finde hier keine Anwendung. Auch wurde in der Berufung die Kündigung als nicht sittenwidrig eingestuft, das Urteil wurde nicht revidiert, die Kündigung bleibt bestehen.

Ein Arbeitgeber kann einem Angestellten unter Umständen auch während oder sogar wegen dessen Erkrankung kündigen. So urteilte zumindest das Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz in Mainz (Az.: 2 Sa 373/07), wie der Deutsche Anwaltverein (DAV) in Berlin mitteilt.

Rechte des Arbeitgebers
Dein Chef darf aber noch mehr, Dir nicht nur wegen Krankheit kündigen, sondern er darf Dich auch zwingen Dich vom medizinischen Dienst der Krankenkassen untersuchen zu lassen wenn Du Dich krank meldest. Damit soll sicher gestellt werden, das es sich bei Dir nicht um einen faulen Arbeiter handelt der in Wirklichkeit nur unter Faulheit und Schwindel leidet.

Krankzeiten
Ob die abnehmenden Krankzeiten ein Resultat aus dieser Praxis sind? In immer mehr Betrieben, gerade im Handwerk, weht ein rauer Wind, da kann sich kaum noch ein Arbeitnehmer eine Krankheit leisten. Dies zeigt sich auch in den Statistiken, seit den 90er Jahren hat sich die durchschnittliche Krankenzeit halbiert, von 24 Tagen auf 12,4 Krankentage im letzten Jahr.

Deine Meinung
Nun zu Dir, was denkst Du? Darf ein Arbeitgeber seine Mitarbeiter wegen Krankheit rauswerfen? Gilt bei Krankheit das Kündigungsschutzgesetz einfach nicht wenn Du in einem zu kleinen Betrieb arbeitest?

Ist der gesamte Betrieb gefährdet wenn ein Mitarbeiter länger ausfällt, dieser wird dann rausgeworfen und ersetzt?? Oder muß Krankheit einfach toleriert werden, dafür kann der Mitarbeiter ja nichts, und was ist mit faulen chronisch kranken Drückebergern, dürfen diese entfernt gekündigt werden? Jetzt ist Deine Meinung gefragt!!

10 Antworten auf „Kündigung wegen Krankheit – Ist das in Ordnung?“

  1. Nein, das finde ich überhaupt nicht in Ordnung! Für Krankheit kann doch niemand was, dafür seinen job zu verlieren finde ich mies vion dem Chef!!

    Das kann doch nicht sein, da müßte es doch Gesetze gegen geben, wofür gibt es denn den Kündigungsschutz?

  2. aber wie willst du denn sonst die ganzen faulenzer loswerden die sich auf nem ergaunerten krankenschein ausruhen?

    die bruachen doch bloss nen arzt zu kennen, was zu jammern und werden direkt krank geschrieben.. und werd die als chef dann mal wieder los, da haste doch die arschkarte.

    kannst nichts verdienen weil die belegschaft krank feiert und ein druckmittel hast du auch nicht

  3. Wenn ich so mitbekomme, dass manch einer keinen Monat ohne AU auskommt und dann auch immer den örtlich bekannten Arzt aufsucht, der schon beim hereinkommen nachfragt „wie lang?“, dann find ich es irgendwie schon richtig.

    Andersrum halt nicht, wenn es die falschen trifft, die dann einmal so richtig krank werden und für ne längere Zeit am Stück fehlen.

    Meine Fehlzeiten letzten Jahres auf der Arbeit: 0 Stunden… Ein bischen Kopfweh, Husten oder Schnupfen hält mich nicht von der Arbeit ab.

  4. Wahrscheinlich ist das von Fall zu Fall verschieden. Für den Arbeitnehmer ist das tragisch aufgrund der Krankheit den Arbeitsplatz zu verlieren, zumal der Arbeitgeber ja die Lohnfortzahlungskosten recht schnell nicht mehr zahlt, sondern die Kosten von der Kasse getragen werden.

    Wenn ein kleiner Betrieb in einer Notlage ist fristgerecht zu arbeiten und gleichzeitig nicht ohne weiteres neue Mitarbeiter einstellen kann…

    Hier sind noch zu wenig Informationen angegeben, um einzuschätzen, ob der Arbeitgeber auch anders hätte handeln können.

  5. Das stimmt leider.. Mehr Infos hab ich nciht zu dem Fall gefunden.

    Aber ich denke auch das man vorsichtig mit den Kündigungen sein muß. Ich habe letzten Jahr, Operations bedingt, 20 Fehltag am Stück gehabt.. Noch keine Grund mich rauszuwerfen, aber die Typen die ständig und wegen jeder Kleinigkeit krank sind… Schon nicht so einfach zu entscheiden

  6. Du hast natürlich recht. Ich persönlich habe manchmal Angst, dass wegen einer verschwindenden Minderheit, andere Menschen Nachteile erleiden.

    Seitdem die Konjunktur brummt, sinken auch die Arbeitslosenzahlen, heißt das, das viele Drückeberger Lust zum Arbeiten bekommen haben?

    Meiner Meinung nach ist das kein Problem von Drückebergern, sondern ein Divide et Impera der Politik. Man haut auf die Ärmsten (angeblich Drückeberger), um zu verbergen, dass die Politik keine Antworten hat.

    Leider kann man in einem solchen Thema keine abschließende Wahrheit finden.

  7. @Vutti:
    Das muss man aber auch von der anderen Seite (Arbeitgeber) betrachten. Aber irgendwo hast du auch Recht.

  8. Es stimmt schon, dass ein Chef einer kleinen Firma Probleme hat wenn einer seiner wenigen Arbeitnehmer fehlt!
    Aber es wird auch in größeren Firmen ordentlich entlassen.
    Ich selbst war einmal dabei.
    Der kleine Unterschied bei der Geschichte wir sollten vorher AN aus Dresden anlernen (Dresden sollte einmal ein Zweigbetrieb werden ..leider..)
    Das Fazit war der Arbeitgeber hat 300 AN entlassen und dafür AN aus Dresden eingestellt – die natürlich weniger verdient haben!
    Dabei muss man noch bedenken das Hartz IV ein sehr großer Angstfaktor ist – also geht Mancher nicht zum Arzt obwohl er sehr krank ist!
    Denn es ist sehr schwer schon ab 40J. eine neue Anstellung zu finden.
    Wenn man dazu sieht das die Arbeitgeber nach ausländischen AN rufen obwohl es in Deutschland genügend arbeitslose Ingenieure z.B. gibt bleibt nur ein Fazit das auf dem Arbeitsmarkt sehr viel reformiert wurde! Also wir immer mehr amerikanische Verhältnisse bekommen!

  9. Also ich finde das auch sehr doof aber so sind die Gesetze in Deutschland… Ich habe 2,5 MOnaten als Aushilfe bei McDOnalds gerbeitet und wurde gekündigt nur weil ich während probezeit ein unfall hatte und insgesamt 2 tage fehlen müsste.Ich finde das so was von Unverschämt und das schlimme ist die Kündigungsschreiben habe ich erst 1 monat nachdem es geschrieben wurde erhalten…

  10. Naja, also bei uns hat mal ein Azubi damit angefangen, dass er nach einer Woche erst mal ne Woche krank war und dann ne Woche da war, dann hatte er einen Unfall angeblich. Wieder ne Woche weg usw… Das der hochkant rausgeflogen ist, wundert wohl niemanden. Was denken sich die Leute dabei eigentlich frage ich mich. Während der Probezeit sollte man sich zumindest ein klein wenig Mühe geben..

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