Nebenwirkungen der Schweinegrippe Impfung mit Pandemrix H1N1

Man hört immer häufiger von Nebenwirkungen die nach der Impfung gegen die Schweinegrippe mit Pandemrix auftreten sollen. Aber wie schlimme sind sie wirklich, wie häufig treten diese Nebenwirkungen auf und welche Symptome sind nach einer Impfung normal und bei welchen muss man sich Sorgen machen?

Und nach den meisten Impfungen treten Beschwerden wie Kopf- und Gliederschmerzen auf, das ist bei vielen Menschen einfach ein Anzeichen, dass das Immunsystem anfängt zu arbeiten.

Die auftretenden Beschwerden reichen von leichten Kopfschmerzen bis hin zum anaphylaktischen Schock oder gar zum Todesfall. Und darin sind die Langzeitfolgen ja noch nichtmal enthalten, Langzeitstudien gibt es bisher ja nicht. Daher wird es mal Zeit einigen Zahlen nachzugehen.

Nebenwirkungen der Impfung in Zahlen

Gehen wir mal von ca 1 500 000 bisher geimpten Deutschen aus und schaut uns dann die gemeldeten Fälle von schwerwiegenden Nebenwirkungen und deren Auftretenswahrscheinlichkeit an:

  • 652 „unerwünschte Ereignisse“ -> 0,04%
    Was immer das auch heissen mag, es handelt sich hierbei um generelle Probleme die nach der Impfung mit Pandemrix aufgetreten sind.
  • 53 schwerwiegende Fälle ->0,003%
  • 11 anaphylaktischen Schocks -> 0,0007%
  • 6 neurologische Fälle -> 0,0004%
    Das sind Fälle von Schmerzen, Taubheitsgefühl und Kribbeln am Arm. Verminderte Berührungsintensität am Impfarm, Doppelbilder, Kopfschmerzen, Schwindel, Wortfindungsstörungen, Desorientiertheit, Gesichtsfeldausfälle, Übelkeit oder Schüttelfrost.
  • 3 Autoimmunreaktionen -> 0,0002%
    Es traten ein Kreislaufkollaps auf. In den anderen Fällen wurden eine wieder aufbrechende Entzündung der Wirbelsäule und Entzündungen der Blutgefäße gemeldet.
  • 2 Todesfälle -> 0,0001%
  • 1 Fall von Perimyokarditis-> 0,0001%
    Das ist eine Entzündung von Herzbeutel und Herzmuskel.

Zusammenfassend kann man allerdings nicht alle Nebenwirkungen direkt auf die Impfung schieben, einige der Symptome können durchaus auch von Vorerkrankungen kommen.

Übrigens:
Prinzipiell besteht nach einer Infektion mit Schweinegrippe oder der Impfung gegen H1N1 eine Immunität. Allerdings kann sich der Schweinegrippe-Virus im Laufe der Zeit leicht verändern, ganz ausschliessen kann man eine Folgeinfektion also nicht.

Nebenwirkungen laut Hersteller

Wenn man sich nun die Packungsbeilage (hier als PDF download)  von Pandemrix anschaut sieht man dort folgende Zahlen, die Fälle habe ich auf 1,5 Millionen geimpfte Deutsche hochgerechnet:

  • Allergische Reaktionen -> 100 bis 1000 Menschen
    Ein Blick auf die Packungsbeilage der Europäischen Arzneimittelbehörde Emea zu Pandemrix verrät: „Allergische Reaktionen, die zu einem gefährlichen Blutdruckabfall führen, der unbehandelt zu einem Schock führen kann“, treten „selten“ auf. „Selten“ bedeutet: Bei ein bis zehn von 10 000 Geimpften können diese Nebenwirkungen auftreten.
  • Lähmungen (Guillian-Barré-Syndrom, kurz GBS) -> weniger als 100 Menschen
    Ausgehend vom Rückenmark, entzünden sich dabei die Nerven. Die Folge sind fortschreitende Lähmungen, die aufsteigend von den Beinen auch die Atmung betreffen können.
  • Adjuvantien (Wirkverstärker bei der Impfung)
    Unumstritten sind Adjuvantien nicht. Fakt ist aber, dass Adjuvantien die Nebenwirkungen bei der Impfung etwas verstärken können, etwa die Rötung an der Injektionsstelle. Es gibt auch immer mal wieder Gerüchte, dass ein Wirkstoffverstärker in Pandemrix sogar Auslöser des sogenannten Golfkriegs-Syndroms war.

Nebenwirkungen Pandemrix H1N1 Impfung

Generell können bei nach jeder Impfung folgende Nebenwirkungen auftreten, sollten diese schwerwiegender sein, solltest Du Dich sofort bei Deinem behandelnden Arzt melden.

Sehr häufige Nebenwirkungen. Bei jedem 10.:

  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit
  • Schmerzen, Rötung
  • Schwellung oder Verhärtung an der Injektionsstelle
  • Fieber
  • Muskel- und Gelenkschmerzen

Häufige Nebenwirkungen. Bei jedem 10. bis 100.:

  • Wärme, Juckreiz oder Blutergüsse an der Injektionsstelle
  • Verstärktes Schwitzen, Schüttelfrost, grippeähnliche Symptome
  • Lymphknotenschwellung an Nacken, Achsel oder Leiste

Gelengentliche Nebenwirkungen. Bei jedem 100. bis 1000.:

  • Kribbeln
  • Taubheit an Händen und Füßen
  • Schläfrigkeit
  • Schwindel, Übelkeit
  • Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen
  • Juckreiz, Hautausschlag
  • Generelles Unwohlsein
  • Schlaflosigkeit

Bei Kindern im Alter von 3 bis 9 Jahren kann die Impfung wesentlich gefährlicher sein, es treten oftmals auch zusätzliche Nebenwirkungen auf:

Gelegentliche Nebenwirkungen. Bei jedem 100. bis 1000.:

  • Allgemeine Hautreaktionen, einschließlich Urtikaria (Nesselsucht)

Seltene Nebenwirkungen. Bei jedem 1000. bis 10 000.:

  • Allgemeine Nebenwirkungen mit Blutdruckabfall
  • Krampfanfälle und Verminderung der Blutplättchen (Probleme mit der Blutgerinnung)
  • Nervenschmerzen

Sehr seltene Nebenwirkungen. Bei 10 000. bis 100 000.:

  • Gelenkschmerzen
  • Vaskulitis (Entzündung der Blutgefäße)
  • Neurologische Erkrankungen (Entzündungen des Zentralnervensystems, Nerven)

Und egal ob Du Dich impfen lassen wirst oder nicht, Du solltest der Grippe auf jeden Fall vorbeugen, Dich an die gängigen Hygienetipps halten und Dich gesund ernähren..

6 Antworten auf „Nebenwirkungen der Schweinegrippe Impfung mit Pandemrix H1N1“

  1. Hallo!
    Sehr schöne Zusammenfassung. Was den Zusammenhang zwischen Squalen und dem Golfkriegssyndrom angeht, hat „Dr. Geldgier“ in seinem Blog zwei interessante Links zu bieten:
    http://drgeldgier.wordpress.com/2009/11/13/squalen-oder-wie-man-halbwissen-in-der-schweinegrippen-panik-nutzt/
    und auch Spiegel Online hat sich der (in meinen Augen bescheuerten) Kettenmail-Aktion einer Frankfurter „Ärztin“ angenommen:
    http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,661492,00.html
    Soll nicht heißen, dass ich die Verwendung von Squalen oder Thiomersal oder Wirkverstärker allgemein gutheiße!

  2. Für mich ist die ganze Schweinegrippe reine Promotion und Panikmache der Pharmakonzerne und ein beweis dafür, dass der Politik das Wohl der Menschen scheißegal ist !

  3. Es brauch doch wirklich niemanden wundern wenn ein nagekneues Präerat auf den Markt kommt das kaum langfristig getestet werden konnte das es ohne Probleme abgeht. Desweiteren verwundert es mich diese Panikmache in Deutschland doch schon sehr.

    Gruß Dirk

  4. Zu den Squalen und dem Golfkriegssyndrom:
    Eine Sprecherin des Paul-Ehrlich-Instituts: „Die Menge, die Versuchstieren verabreicht wurde, ist bis zu 2000-mal höher als die, die bei der Schweinegrippe-Impfung zum Einsatz kommt. Daher ist der Befund nicht aussagekräftig.“

    Diese Panikmache können wir also schön ignorieren 😉

  5. Auf meinem letzten Flug in die USA, habe ich zum Glück nicht viel von der Schweinegrippe mitbekommen. Obwohl es ja heißt, dass es die USA besonders schlimm erwischt hat…
    Ich empfinde das ganze Thema jedenfalls auch als völlige Panikmache und Abzocke der Pharmaindustrie! Man kann auch nicht sagen, dass die Nebenwirkungen prozentual gesehen nicht allzu stark sind. Und das man mit so etwas rechnen muss, weil die Impfung nicht ausreichend getestet werden konnte. Wir sind momentan die Versuchstiere für die Pharmaindustrie. Die Impfung wird doch an dem noramlen Bürger getestet… ohne dass die Langzeitfolgen bekannt sind.

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