Auf einmal eine andere Steuerklasse?

Nur als kurze Zusammenfassung falls jemand keine Lust hat das alles zu lesen: Das Finanzamt hat vom Bürgeramt eure Daten, inklusive Steuerklassen übernommen und war dabei nicht sehr ordentlich, zumindestens mit meinen Daten. Ihr solltet also dringend eure aktuellen Steuerklassen prüfen, besonders wenn ihr nicht Steuerklasse 4 habt!

steuerklassenAber fangen wir erstmal von vorne an. Unser Lohnunternehmen ist ja wahnsinnig fortschrittlich und holt sich seit letztem Monat meine Finanzamts-Daten automatisiert vom Finanzamt. Der Hintergrund ist ganz sinnig, damit sollen manuelle Fehler ausgebügelt werden und die Berechnungen der zu zahlenden Steuern optimiert werden. Klingt ja erstmal gut. Und seit letztem Monat macht mein Arbeitgeber das auch. Scheint noch keine Pflicht zu sein, aber das wird bestimmt früher oder später kommen.

Wie auch immer,  auf einmal war mein Gehalt erheblich kleiner, weil ich massig mehr Steuern gezahlt habe als sonst. Der Grund war einfach, auf einmal war ich Steuerklasse 4. Da meine Frau wesentlich weniger verdient ausgezahlt bekommt als ich, hatten wir das schon vor Jahren auf 3 und 5 umgestellt. Ich bin Steuerklasse 3 (zahlt weniger Abgaben), meine Frau Steuerklasse 5 (zahlt mehr Abgaben). Das hat auch jahrelang gut funktioniert, steht auf meinen Steuerkarten und danach machen wir auch unsere Steuererklärung

Auf einmal eine andere Steuerklasse?

Nun bin ich aber auf einmal Steuerklasse 4?!

Ich bin also heute mit einer Kopie meiner Lohnsteuerkarte zum Finanzamt gedackelt um das korrigieren zu lassen und jetzt kommt der Hammer. Keine Ahnung ob das wirklich stimmt, aber die Frau dort hat gesagt, dass einfach jeder auf Steuerklasse 4 und 4 gesetzt wurde, die Mühe die wirklichen Steuerklassen zu importieren habe man sich nicht gemacht! Ich wäre auch nicht der einzige, sondern hunderte wären damit schon beim Finanzamt gewesen.

Aber es kommt noch krasser: Das hätte man aber bedacht, deswegen wäre die Umstellung der Arbeitgeber auf das neue digitale Verfahren auch nicht zu einem Stichtag erfolgt, sondern die Arbeitgeber können sich das ganze Jahr da anmelden, „so beschweren sich nicht so viele auf einmal“. WTF? Nochmals: keine Ahnung ob das wirklich stimmt, kann ich ja nicht kontrollieren, aber das hat die Dame vom Amt erzählt. Und bei uns im Büro gibt es wohl auch noch andere bei denen das gleiche Problem mit auf einmal anderen Steuerklassen aufgetreten ist.

Keine Ahnung ob das ein reines Berliner Problem ist, vielleicht hat ja jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Dann ab in die Kommentare damit!

Falsche Steuerklasse, was nun?

Hier ein paar Tipps falls euch das gleiche Problem betrifft:

  1. Meldet euch doch in den Kommentaren, wäre mal ganz spannend zu sehen ob das Einzelfälle sind oder da wirklich mit der Kreissäge gehobelt wurde.
  2. Ab zum Finanzamt, zumindestens bei mir wusste die Dame direkt bescheid. Die konnte das auch direkt digital ändern, damit mein Arbeitgeber das nächste mal die richtigen Werte zieht und eine schriftliche Bestätigung gibts auch direkt. Die wollte eigentlich auch gar nichts schriftliches sehen. Hat nur meine Steuernummer gewollt und das sofort geändert. Das Probleme kannte sie ja schliesslich auch.
  3. Ruft da nicht an. Hatte im Vorfeld da angerufen, aber die Telefonleute wussten von nix und sagten sogar, man kann das rückwirkend nicht ändern. Stimmt aber nicht!
  4. Ändert das auf jeden Fall rückwirkend, damit ihr eine Nachzahlung des bereits zuviel gezahlten Geldes (Steuern) von eurem Arbeitgeber zurückfordern könnt. Meiner zumindestens hat mir zugesichert das mit der nächsten Abrechnung nachzuzahlen.
  5. Redet mit eurem Arbeitgeber. Ihr könnt euch das eventuell bereits entgangene Geld natürlich auch Ende des Jahres mit der Steuererklärung wiederholen, aber wer will schon solange warten, es gibt ja bald das iPhone 5c oder iPhone 5s zu kaufen.. Euer Arbeitgeber müsst dann eigentlich in der Lage sein eine Korrektur vorzunehmen und euch das Geld dann auszuzahlen. Damit wird dann die nächste Steuererklärung auch nicht albtraumhafter als sie eh schon ist.

Ich scheine das für mich auf jeden Fall jetzt erstmal korrigiert bekommen zu haben, mal sehen ob das wirklich alles so im nächsten Monat funktioniert..

Und jetzt zu euch. Noch jemand von euch auf einmal andere Steuerklassen als vorher? Dann ab in die Kommentare, und schreibt doch auch mal ob die Änderung bei euch auch so unkompliziert ging.

Aufreger: Zahlen für die Parkbank


Da hab ich ja eben einen kranken Mist bei Kloni im Blog gefunden. Da hat doch tatsächlich jemand eine Parkbank erfunden auf die man sich erst setzen kann wenn man dafür gezahlt hat. Wer kein Kleingeld dabei hat muss auf dem Boden sitzen oder eben auf Metallbolzen Platz nehmen.

Und das ist so kurios wie leider Trend. Immer mehr Elemente des täglichen Lebens werden privatisiert, und ohne Einnahmen macht sich heute ja niemand mehr auf etwas zur Verfügung zu stellen.

Egal ob Straßen, Brücken, Tunnel oder jetzt eben Sitzbänke – überall soll privatisiert werden, einmal um den Steuerzahler zu schonen und eben damit private Firmen Geld verdienen können. Und genau da setzt die Erfindung von Fabian Brunsing an:

PAY & SIT: the private bench

Und stellt euch mal vor das Geld ist alle, dann sitzt man da gemütlich und diese Metalldinger fahren spontan hoch?! Autsch..

Und auch wenn das glücklicherweise noch Utopie ist, so geht es doch trotzdem eindeutig in die falsche Richtung, das finde ich einen Aufreger. Überall wird privatisiert, aber dennoch gehen die Steuern nicht runter, ganz im Gegenteil wird heute an jeder Ecke zusätzlich gezahlt..

Was ist mit Dir? Siehst Du Dich in Zukunft im Park für die Parkbank Sitzgeld bezahlen, oder ist das einfach ein Aufreger, also kranker Scheiß?

EU Beamte: Reisegeld auch ohne Reisen

Spannende Infos hat die Welt da über die EU Beamten ausgegraben. Dort gibt es Reisegeld, auch ohne zu reisen, und bemessen wird das an den Kosten für eine Bahnfahrt, die denkbar teuerste Reisemethode, wogegen jeder Arbeitnehmer Kilometergeld bekommt.

Es stehen dann insgesamt 45 Millionen Euro für 45 000 Beamte zur Verfügung, Europa-Beamte in Brüssel mit Kindern könne sich noch über einen weiteren Bonus freuen, die sogenannte Erziehungszulage. Jedes ihrer Kinder erhält im Monat knapp 500 Euro, wenn es außerhalb Belgiens studiert, wie DIE WELT weiter berichtet.

(Quelle: BILD)

Damit zahlen wir alle mit unseren Steuern auch die studierenden Kinder der Abgeordneten und deren Reisekosten, selbst wenn diese nicht reisen, denn die Parlamentarier, die in Brüssel arbeiten, haben Anspruch auf sechs Tage Sonderurlaub und eine pauschale Kostenerstattung für die ganze Familie.

Dazu gibt es auf der WELT noch eine interessante Aussage von der FDP-Abgeordneten Silvana Koch-Mehrin:

WELT.de: Dazu kommen Reisekosten und Tagegeld. Das Reisegeld wird pauschal gezahlt, egal wie teuer ein Flug wirklich gewesen ist.

Koch-Mehrin: Das kritisiere ich schon lange, weil es eine offene Einladung für Missbrauch ist. Das Grundübel scheint mir die unterschiedliche Bezahlung der Abgeordneten aus den 25 Ländern zu sein: Im Moment verdient ein Parlamentarier aus Estland rund 800 Euro im Monat, ein Italiener dagegen 12.000 Euro. Weil mancher also von seinem Gehalt nicht leben kann, werden die Reisekosten automatisch als zweite Einkommensquelle betrachtet. Erst 2009 werden alle das Gleiche bekommen. Bis dahin haben wir deutschen Abgeordneten uns verpflichtet, dass wir uns nur die tatsächlich angefallenen Kosten erstatten lassen.

Aha, also erstmal nutzen die das als zweite Einkommensquelle, das ansich ist ja schon Aufreger genug, aber dann rühmt sie sich damit, dass sie sich „nur“ die tatsächlich angefallenen Kosten erstatten läßt. Und der Rest??

Ich sag da mal nichts mehr zu, sonst geht nur wieder der Blutdruck hoch, aber das ist doch eine Frechheit, oder? Jeder sollte nur die angefallenen Kosten erstattet bekommen, wo kommen wir denn sonst hin? Das ist doch keine Urlaub dort, oder? Und Pauschalen die auch bezahlt werden wenn die Leute nicht reisen? Geht mal gar nicht, oder?

Pendlerpauschale war gesetzwidrig – Jipii, es lebe das Bundesverfassungsgericht

Ein Hoch auf das Bundesverfassungsgericht! Durch das Urteil heute, dass die aktuelle Pendlerpauschale gegen das Grundgesetz verstößt, es liege ein Verstoß gegen das Gebot der Gleichbehandlung vor, werden wir alle den Weg zur Arbeit (zumindestens noch bis Ende 2009) schon ab dem 1. Kilometer absetzen können.

Na wenn das nicht mal gute Nachrichten sind, oder?

Gut, jetzt werden dem Staat 7,5 Milliarden Euro in der Kasse fehlen, aber wer regt sich schon über leere Staatskassen auf, wenn man selber ein paar Euro sparen kann, und seine 3km zur Arbeit von der Steuer absetzen kann.

„Pendlerpauschale war gesetzwidrig – Jipii, es lebe das Bundesverfassungsgericht“ weiterlesen

Ich liebe das Finanzamt

Na mal ehrlich, wie oft kann man diesen Satz im Jahr sagen? „Ich liebe das Finanzamt“, der Satz kommt doch einmal im Jahr vor, nämlich wenn man die Steuerrückzahlung erhält.

Genau das ist gestern passiert, ich habe es immer wieder verpennt die Steuerrückzahlung zu beantragen, und hatte dann im Dezember den Antrag für 2005 und 2006 in einem Aufwasch gemacht. Nun ist eine fette Rückzahlung gekommen, und die Frage, frei nach Monty Python, was hat das Finanzamt je für uns getan? „Ich liebe das Finanzamt“ weiterlesen