Also der eigentliche Grund warum man einen Steuerberater braucht, liegt ja auf der Hand.
Die wenigsten die ich kenne, wollen sich wirklich mit dem deutschen Steuerrecht auseinandersetzen, oder bringen genügend Masochismus mit um sich in die Materie einzulesen. Gut, es gibt dafür fertige Programme, aber wenn es ein bischen komplizierter wird, dann stößt man mit diesen Steuerprogrammen ganz schnell an die virtuellen Grenzen.
Bei mir ist es ja ein bischen komplizierter, ich stehe in einem Angestelltenverhältnis und betreibe, freiberuflich, das Blog als Hobby nebenher. Aber die Einnahmen wollen ja alle ehrlich versteuert werden, und die Ausgaben wollen davon natürlich realistisch abgezogen werden.
Der Steuerberater
Wir sind also losgezogen und haben uns einen netten Steuerberater gesucht. Mit ihm zusammen haben wir alle Einnahmen aufgelistet und alle Ausgaben und Kosten zusammen getragen. Und derer haben wir wesentlich mehr gefunden als wir gedacht haben, denn wenn man Zuhause arbeitet, dann kann man eine ganze Menge des Arbeitsmaterials absetzen:
- Computer, Drucker, Maus, Tastatur und Co
- Internetleitung
- Handyvertrag und Mobiltelefon
- Hostingkosten und Domainkosten
- Anreise und Eintritt für entsprechende Messen und Veranstaltungen
- Kamera, Objektiv und Blitz
- Arbeitszimmer und Arbeitsmittel (Bürozeug)
Und damit ist unterm Strich eine Menge zusammen gekommen was ich für das Hobby Blog an Ausgaben habe. Der nette Steuerberater hat dann alles fleissig zu Papier gebracht und in ein entsprechendes Formular gebracht.
Danach hat er uns errechnet was wir an Geld vom Finanzamt zurückbekommen würden, und hat den Antrag eingereicht.
Deswegen braucht man einen Steuerberater
Gut, man kann das sicher alles selber machen, aber der Steuerberater kennt sich einfach aus und das erleichter die Sache ungemein.
Und jetzt kommt der absolut wichtigste Grund, ein Grund den keine Software erledigen kann:
Die Fehlerkorrektur
Der Steuerberater hatte uns errechnet was wir wahrscheinlich zurück bekommen würden. Tatsächlich haben wir dann 2/3 der Summe zurück bekommen, zusammen mit der Auswertung des Finanzamts. Und das könnte genausogut in chinesisch da stehen. Keine Ahnung wie man das liesst, vermute mal von rechts nach links oder so..
Auf jeden Fall haben wir uns über die Rückzahlung gefreut und die Sache abgehakt.
Aber nicht mit unserem Steuerberater!
Er hat doch direkt einen Fehler gefunden, einen Brief ans Finanzamt geschrieben und uns eine Kopie zukommen lassen. Er fordert das noch ausstehende Drittel der Rückzahlung ein, und hat dafür auch gute Gründe, Gründe die mir zwar einleuchten, die ich aber auf jeden Fall übersehen hätte.
Und genau deswegen liebe ich ab heute unseren Steuerberater. Er hat uns nicht nur geholfen die ganze Steuersache zu erledigen, er hat es nicht nur geschafft, das wir anstatt einer Nachzahlung eine Rückzahlung bekommen (ich spreche übrigens von 2008, da waren meine Einnahmen nicht sehr hoch..), sondern er hat nun mit Eigeninitiative uns eine gute Chance auf einer weitere Rückzahlung eingeräumt.
2008 lief damit schon mal super, jetzt geht es daran die Steuer für 2009 zu machen, natürlich mit unserem Steuerberater der mal von sich selber gesagt hat: „Früher war ich bei der Steuerfahndung. Ich habe sie alle bekommen, und deswegen kenne ich auch alle Tricks und Kniffe. Jetzt habe ich die Seite gewechselt und helfe den Leute das Beste aus dem System rauszuholen.“
Und er redet dabei nicht vom Schummeln, sondern jede legale Möglichkeit zu nutzen um genau die Menge Steuern zu zahlen die dem Staat zustehen, aber eben nicht (aus Unwissenheit) mehr als nötig.
Steuerberater oder kein Steuerberater?
Was ist mit Dir? Machst Du in mühevoller Kleinarbeit Deine Steuererklärung selber? Kennst Du Dich gut aus oder nutzt Du entsprechende Software? Oder vertraust Du auch auf den Steuerberater Deines Vertrauens, die kennen sich einfach besser aus, und wenn schon Steuererklärung, dann vom Spezialisten? Was denkst Du?