Wir hatten uns letztens mit einer Freundin unterhalten, die Lehrerin ist, und zwar ein von denen die sich wirklich weiterbilden will und ihren Job sehr gerne macht. Irgendwie kamen wir auf das Thema wo und wie sie Unterrichtsmaterialien herbekommt und was sie da so nutzt. Auf die Frage, ob sie auch das Internet nutze, sagte sie, dass sie das zwar auch tue, aber mehr um sich Anregungen zu holen und nicht um sich fertige Arbeitsblätter und Materialien herunter zu laden. Warum? Einfach weil sie nichtmal wusste, dass man sowas machen kann.
Ich habe aus Interesse mal so gestöbert und mit meinUnterricht auch ein Portal gefunden, auf dem fertige Arbeitsbögen fachspezifisch für Klassenstufen heruntergeladen werden können, zB Übungen in Deutsch, eines ihrer Hauptfächer. Mal sehen, was unsere Lehrerin-Freundin davon hält, wenn ich es ihr zeige…
Im Moment kann man sich dort nur als Beta Nutzer anmelden, aber die Webseite sieht schonmal richtig geil aus. Mag diesen Style und die Bedienung ist echt einfach. Wenn die Jungs das richtig aufbauen, kann das ein feines Portal werden.
Die Inhalte lass ich dann lieber von meiner Bekannten checken, ich weiss nicht so recht, was ich davon halten soll. Es scheint eine umfangreiche und spezifische Auswahl zu geben, jedoch kann ich als Nicht-Lehrer nicht so genau einschätzen wie qualitativ wertvoll die Inhalte sind. Für einen Lehrer würde es wahrscheinlich einiges an Arbeitsersparnis bedeuten, wenn man mal mit den Kiddies Neues machen möchte und sich auch Anregungen für neue Übungen holt. Tatsächlich hat auch jemand (hier werden keine Namen genannt ;)) behauptet, solche Seiten würden nur die Bequemlichkeit von Lehrern unterstützen, die eh schon zu viel frei hätten.
Statt sich vorgefertigtes Material aus dem Internet herunter zu laden sollten sie sich selber Gedanken über sinnvolle Unterrichtsübungen machen und den Unterricht lebendig gestalten, statt nur Arbeitsblätter auszuteilen. Unsere Freundin meinte, dass es doch super sein wenn ein Lehrer sich übers Internet neue Anregungen hole und nicht seinen vor Ewigkeiten vorfertigen Lehrplan jährlich wiederhole mit immer den gleichen Materialien.
Glaub trotz der Ferien ist so ein Lehrerjob nicht Entspannung pur, und um so mehr Input man bekommt, umso leichter wird nicht nur die Arbeit, sondern die Kiddies profitieren auch eindeutig von besseren Lehrmitteln.. Und wenn das dann mal alles auf dem iPad läuft..
Und ihr so? Schaut doch recht nett aus die Seite, oder?
Sich Anregungen holen finde ich super, aber Flexibilität und Individualität der Schüler sollte immer mit berücksichtigt werden. Schwer 😕 Ja! Aber machbar 😉
Der grundsätzliche Gedanke eines solchen Portals ist sicher nett – es gibt aber eine ganze Reihe von Möglichkeiten, Unterrichtsmaterial im Netz zu finden – auch dank der vielen Lehrerblogs. Was wirklich fehlt, ist eine Art Wikipedia für solches Material: frei und von jedem editierbar, ohne kommerzielle Interessen.
Witzig. Genau das selbe Gespräch hatte ich vor kurzem auch mit einer Bekannten von mir. Sie ist allerdings Englisch-Lehrerin, aber sie kannte das alles schon und nutzt es auch fleißig um neue Anregungen zu bekommen. Allerdings auf einem anderem Portal. Gitb ja mittlerweile viele von denen.
Ich hab ja kürzlich etwas bei berlinstartupmap.com gestöbert. Dort ist mir die Seite auch aufgefallen. Eigentlich dachte ich, ich könnte dort was lernen. Hab dann erst auf der Seite festgestellt, dass es für Lehrer und nicht für Schüler ist.
Sieht aber sehr gut aus. Man kann nur hoffen, dass die Lehrer sowas auch nutzen. Lehrer welche mit 20 Jahre altem Material arbeiten, gibt es ja genug…
Für Lehrer sicher eine Bereicherung… Ob die das allerdings wirklich nutzen wage ich leider zu bezweifeln. Unser Sohn geht jetzt in die 3. Klasse und mal ehrlich – wirkliche Helden sehen anders aus… Die Grundschullehrer haben leben m.E. weitestgehend in einer Parallelwelt (oder wir tun es…) 🙂
Das Problem liegt meines Erachtens darin, dass die Verlagen solchen Lösungen gegenüber rebellieren werden, denn womit sollen sie dann ihr Geld verdienen? Und die Produktion eines solchen Portals ist ja an der Beteiligung solcher Verlage gebunden.
Meiner Meinung nach wird das Portal sowieso nicht fruchten, da Lehrer bekanntlich (so sollte es sein) nachdenken und ihren Kopf einsetzen und sicherlich nicht auf vorgefertigte Materialien zurückgreifen werden.
Ich denke die Lehrer werden der alten Linie treu bleiben und nach wie vor selbst die Materialien entwerfen.
Ich könnte mir vorstellen, dass es eine zu große Arbeit ist, die Unmengen an kleinteiligen Materialien ins Netz zu stellen. Praktizierbar ist das Ganze nur bei einem konventionalisierten Produktkanon. Was in der deutschen Bildungslandschaft per se schwierig ist.