Danke wir hören zu (Link), heisst der Blogbeitrag bei Instagram im Blog und soll klarstellen, dass alles eigentlich nur ein Mißverständnis war.
Es sollten nie Nutzerfotos verkauft werden, auch wenn die AGBs irgendwie anders geklungen haben:
„Der Dienst kann teilweise oder ganz durch Werbeeinnahmen unterstützt werden. Um uns zu helfen, interessante bezahlte oder gesponsorte Inhalte oder Werbung zu platzieren, erklären Sie sich damit einverstanden, dass ein Unternehmen oder eine andere Einheit uns dafür bezahlt, Ihre Benutzernamen, Abbild, Fotos (zusammen mit allen anhängenden Metadaten) und/oder Aktionen, die sie vornehmen, im Zusammenhang mit bezahlten oder gesponsorten Inhalten oder Werbekampagnen anzuzeigen, ohne jede Vergütung für Sie.“
(Quelle: Welt)
Jetzt aber rudern die kürzlich von Facebook gekauften Jungs wieder zurück:
Ownership Rights: Instagram users own their content and Instagram does not claim any ownership rights over your photos. Nothing about this has changed.
(Quelle: Instagram Blog)
Na klar, die sitzen auf der vielleicht größten Foto-Datenbank der Welt, das ist schon verlockend die Bilder irgendwie zu Geld zu machen. Aber zum Glück haben sich die Leute massiv beschwert und vermutlich wird Instagram in den letzten Tagen auch eine Menge seiner angeblich 100 Mio Nutzer verloren haben. Gut das es das Netz gibt.
Überlegungen zur Foto-Datenbank
Irgendwie haben sich die Jungs gerade gefühlt einiges an Vertrauen verspielt. Der Verkauf an Facebook war ja schon bedenklich, schliesslich sind Nutzer so schnell auch wieder weg wie sie gekommen sind. Sobald das Angebot irgendwo anders besser ist, sind sie weg. Und das Halten der Nutzer, der heilige Gral unter den Erfolgsfaktoren, ist eben die Nutzer langfristig durch etwas zu binden. Das macht Apple ja ziemlich gut vor.
Aber wo könnte Instagram hinkommen?
Stellt euch nur mal vor, die würden die Fotos kommerziell für die Nutzer anbieten. Ein gutes System um die Fotografen zu beteiligen, da würde einige gehen. Alleine Hotels die die Fotos der Gäste kaufen könnten um damit auf der Webseite zu werben, Veranstaltungen die damit für die nächste werben können und Produkte die durch die Instagram-Nutzung haufenweise neue Werbeideen sammeln könnten.
Und am Ende dann natürlich auch Restaurants. Keine Ahnung warum jeder sein Essen fotografieren und auf Instagram stellen muss, aber es gibt sicher ne Menge Restaurants die solche Fotos gut gebrauchen könnten. Bessere Werbung als zufrieden Gäste gibt es ja nicht..
Das alles könnte Instagram mit einer aktiven und glücklichen Nutzergruppe erreichen. Und genau deswegen ist dieses „Don’t be evil“ auch für Instagram wahnsinnig wichtig.
Bin mal gespannt ob die sich das Vertrauen der Nutzer wieder zurückholen können, oder ob es mit der letzten Aktion sowas wie einen Startschuss gegeben hat sich bei Instagram zu löschen und sich ne Alternative zu suchen. Wird sich zeigen..
Aber auch hier, wie bei vielen anderen Angeboten muss eines immer klar sein: Ist das Produkt umsonst, dann bist Du das Produkt. Am Ende des Tages muss ja einer die Gehälter, Serverkosten und Entwicklungskosten zahlen, solche Angebote und Startups gibt es ja nur, weil da eine Vision von einem Geschäftsmodell hinter steht. Das wird oftmals ja einfach vergessen, keiner arbeitet gerne für umsonst und niemand invstiert 100 Mrd Dollar in ein Unternehmen das die Kohle nicht irgendwie wert ist..
Und ihr so? Habt ihr euer Instagram Accounts noch? Ich hab meinen noch nicht gelöscht, nutzt das danke Facebook und Google+ aber kaum noch, und Apps mit coolen Filtern gibt es auch wie Sand am Meer..