Schwanger? Aber bitte nur verheiratet!

Kürzlich bei einer Bekannten gehört, die Krankenkasse zahlt unterstützende Maßnahmen für eine Schwangerschaft nur bei verheirateten Paaren: Wo gibts denn sowas bitte?

In Zeiten der gleichgeschlechtlichen Ehe, unehelichen Lebensgemeinschaften und Toleranz für so ziemlich alles, gibt es Hilfe bei Problemen mit der Schwangerschaft nur für verheiratete Paare? Und dann auch nur 50% Kostenübernahme!?

Was soll das denn dann wieder? Entweder eine Maßnahme ist medizinisch notwendig, dann sollte diese auch zu 100% von den Krankenkassen gezahlt werden, oder die Maßnahme ist umstritten nicht notwendig, dann kann ich verstehen warum die Kassen nicht zahlen.. Aber 50% Beteiligung? Da hat doch irgendjemand den Sinn einer Versicherung nicht verstanden, oder lieg ich daneben?

Es handelt sich bei der Bekannten übrigens um eine junge Frau die schon seit einigen Jahren nicht schwanger wird, und nun mit dem Gedanken einer Insemination oder einer In-Vitro-Fertilisation spielt. Was das ist? Ganz einfach:

Insemination

Als Insemination wird jede Übertragung des männlichen Samens in den Genitaltrakt der Frau oder eines weiblichen Tieres bezeichnet, die nicht über den Weg der Kopulation erfolgt. Hierbei kann es zu einer Befruchtung kommen oder auch nicht. Insemination ist die gängigste Methode zur künstlichen Befruchtung.
(Mehr bei der Wikipedia)

In-Vitro-Fertilisation

Die In-vitro-Fertilisation (IVF) – lateinisch für „Befruchtung im Glas“ – ist eine Methode zur künstlichen Befruchtung. In Deutschland ist diese Behandlung zulässig, wenn bei einem (Ehe-)Paar ein Jahr lang trotz regelmäßigem, ungeschütztem Geschlechtsverkehr die Schwangerschaft ausbleibt.
(Mehr bei der Wikipedia)

Nur für verheiratete Paar?

Das man bei einer deratig kostspieligen Geschichte (paar tausend Euro) vorher alle anderen Methoden versuchen muss, wie bei der In-Vitro Befruchtung, man muss vorher ein Jahr alle möglichen „natürlichen“ Befruchtungswege versucht haben, leuchtet mir ja ein.

Aber warum zum Teufel muss man dafür verheiratet sein?? Das ist doch eine Frechheit, oder? Gerade heute, wo man schneller und einfacher geschieden (eine Unterschrift) als verheiratet (Stammbuch und Unterschrift) wird, ist das doch total daneben, oder?

Was denkst Du?

Ist das sinnvoll, damit kann man sicherstellen, dass die Paare dann mit Kind auch zusammenbleiben (Wer glaubt das heute noch über die Ehe?), denn eine Ehe bindet einfach viel fester zusammen? Oder ist das total daneben, eine Frechheit dies nur für verheiratete Paar zu zahlen? Und was ist mit der 50% Sache? Richtig, oder eher ganz oder gar nicht? Was ist Deine Meinung?

20 Antworten auf „Schwanger? Aber bitte nur verheiratet!“

  1. Auch wenn ich durch meine Meinung sicher nicht auf viel Gegenliebe stoßen werde: Auf jeden Fall ist diese Praxis rechtens. Sicher hast du recht, dass jemand der verheiratet ist, sich genauso trennen kann wie jemand, der nicht verheiratet ist. Aber die Wahrscheinlichkeit ist einfach viel geringer. Wer heiratet, hat schon vor, eine feste Familie zu gründen und auch zusammen zu bleiben. Und da sollte, nein muss sogar die Gesellschaft dabei helfen – daher ist die Kostenerstattung in Teilen sogar in Ordnung.

    Gleichzeitig kann es nicht sein, dass solche Dinge wie Befruchtungen in der kompletten Masse von der Gesellschaft getragen werden müssen. Daher finde ich diese Vorgehensweise mit 50% in Ordnung.

    Im übrigen ist eine Scheidung nicht einfach mit einer Unterschrift vollzogen. Da gehört schon mehr dazu wie zum Beispiel das Trennungsjahr und – nicht zu vergessen – das eigene Gewissen. Wer verheiratet ist, trennt sich sicher nicht so schnell bei einem Problem wie jemand, der nicht verheiratet ist…

  2. Wo ist denn das Problem? Die Meldung passt doch zum rechtsradikalen Umfeld in dem für diesen Blog geworben wird.

    topblogs.de – pi-news.net

  3. Um welches rechtsradikale Umfeld soll es sich denn hierbei bitte handeln. Ich denke da ist jemand aber gewaltig an der Wahrheit, dem guten Ton und allen sonstigen geistigen Prozessen die einen Mindest-IQ verlangen, vorbeigeschrammt. Was immer diese Aussage auch bedeuten soll – meiner Meinung nach kann man diese nur ignorieren.

    Was das Thema Kostenübernahme angeht: Sicherlich ist es tragisch wenn eine Frau trotz Kinderwunsch und zahllosen Versuchen der Zeugung keine Kinder bekommen kann. Allerdings handelt es sich bei einer künstlichen Befruchtung nun einmal um keine medizinisch notwendige Behandlung. Dass dann trotzdem eine 50%ige Kostenübernahme in Aussicht gestellt wird, werte ich als Angebot an den „Patienten“ um mögliche psychische Erkrankungen durch den unerfüllten Kinderwunsch bereits im Vorfeld zu verhindern und zumindest eine Teillösung in Aussicht zu stellen.

    Was ich aber zu populistisch finde ist die Darstellung von Heirat und Scheidung. Eine Scheidung ist sicherlich nicht einfacher durchgeführt als eine Heirat. Neben der Unterschrift muss sicherlich noch Einigkeit über die Gütertrennung (wenn es keinen Ehevertrag gibt) hergestellt, sowie ein Trennungsjahr eingehalten werden.

    Dennoch halte auch ich es für falsch, dass die Regel nur für verheiratete Paare gilt. Sicherlich es es richtig, dass man bei der Ehe von einer festen Bindung ausgehen kann, doch dass diese in der heutigen Zeit eine geringere Festigkeit hat, ist ja wohl allen klar. Eine alleinerziehende Mutter oder eine feste „Lebenspartnerschaft“ muss nicht per se durch eine geringere Festigkeit der Bindung gekennzeichnet sein. Von daher halte ich die Regel für falsch.

  4. @media-mirror: Ich gebe dir recht, dass in heutigen Zeiten eine Ehe nicht so lange hält wie noch vor 20 oder 30 Jahren. Aber das kann man doch sicher nicht mit der „Haltbarkeit“ einer festen Beziehung ohne Trauschein vergleichen. Ich kann dir, ohne eine Statistik zu kennen, jetzt schon sagen, dass durchschnittliche Ehen zu 100% um Jahre länger halten als Beziehungen ohne Trauschein. Warum das so ist, weiß man glaube ich erst, wenn man selber verheiratet ist…das ist einfach was ganz anderes…

  5. Und das mal als Nachtrag:
    Bei sinkenden Bevölkerungszahlenund sinkenden Nachwuchszahlen, sind zusätzliche Kinder nicht genau das was wir brauchen?

    Und bei sinkender Anzahl an Eheschliessungen, können wir uns darauf wohl nicht verlassen.

    Und angehende Eltern die jegliche Möglichkeiten ausprobieren um Eltern zu werden, sind das nicht auch potientiell die „besseren“ Eltern? Das sind dann auf jeden Fall Eltern die sich um ihre Kinder kümmern, bei dem Aufwand den die betrieben haben um diese Kinder zu bekommen, werden diese bestimmmt in der Zukunft ihre Kinder gut ausbilden und erziehen..

  6. Die sinkende Bevölkerungszahl in Deutschland ist sicher ein Problem. Aber wie wäre es, anstatt tausende von Euros in Schwangerschaftshilfen zu investieren, lieber Kinder zu adoptieren? Es gibt so viele Kinder auf der Welt, die kein Zuhause haben. Daher sollten meiner Ansicht nach Paare, die keine eigenen Kinder bekommen können, viel leichtere Möglichkeiten bekommen, einem anderen Kind ein Zuhause zu schenken.

  7. die Frage war ja eigentlich, ob man verheiratet sein sollte. Was ich für ziemlich altmodisch und unsinnig halte. Das zum eigentlichen Thema.

    Verschlossene Eileiter sind eine Erkrankung und ein krankhafter Zustand. Ebenso eine schlechte Spermienqualität. Dass man davon nicht tot umfällt ist ein glücklicher Zustand, der jedoch nicht begründet, dass eine medizinische Behandlung unnötig ist.

    Wer vorschlägt, statt dessen lieber ein Kind zu adoptieren weiß nichts über die extrem geringe Chance, das man ein Kind zu Adoption bekommt und ebenso nichts über den Handel mit Kindern aus dem Ausland, der sicherlich auch keine Alternative darstellen kann.

    Dass man für die Kosten vermutlich eher das Familienministerium aufkommen lassen solte als die Krankenversicherung (wie in Österreich z. B.) ist ein anderes Thema.

  8. Nur kurz zu deinem Punkt Elmar. Du meinst, ich würde nichts über die extrem geringen Chancen wissen, ein Kind zur Adoption zu bekommen. Da hast du wohl meinen Beitrag nicht richtig gelesen. Ich schrieb ja bewusst: „Daher sollten meiner Ansicht nach Paare, die keine eigenen Kinder bekommen können, viel leichtere Möglichkeiten bekommen, einem anderen Kind ein Zuhause zu schenken.“

    Gerade weil ich weiß, dass es sehr schwierig ist, sollten Menschen, die selber keine Kinder bekommen können, einen leichteren Zugang zu Adoptivkindern erhalten…

  9. Ich mag Diskussionsstränge, wo in der Einleitung darauf hingewiesen wird, dass andere „wohl nicht richtig gelesen haben“.

    Das Problem ist nicht der Zugang. Das Problem ist die sehr geringe Zahl der zur Adoption freigegebenen Kinder (was ja grundsätzlilch nicht schlecht ist). Deswegen macht deine Formulierung und dein Artgument wenig Sinn.

  10. Das es zu wenige Kinder für Adoptionen in Deutschland gibt, ist ja nicht von der Hand zu weisen. Die Deutschen kriegen sowieso kaum Kinder (warum auch immer). Da ist es natürlich schwer, hier ein deutsches Kind adoptieren zu können. Was spricht dagegen, ein Kind nicht aus Deutschland sondern notfalls aus dem Ausland zu adoptieren? Ich bin mir sicher, dass es auf der ganzen Welt genügend Kinder gibt, die sich über eine Familie freuen würden.

    Und wer keine Kinder bekommen kann, sich aber unbedingt ein solches wünscht, sollte meiner Ansicht nach nicht den Anspruch erheben, dass es tatsächlich ein deutsches Kind sein sollte. Findest du nicht auch?

  11. Es geht nicht darum, ob es ein deutsches oder ein ausländisches Kind ist, sondern unter anderem darum, dass mit Auslandsadoptinoen erheblicher Schindluder getrieben wird und das leider ein großes Geschäft ist. Es gibt Länder, in denen den Eltern die Kinder abgekauft werden, um sie zur Adoption weiter zu vermitteln.

    Mal abgesehen davon ist Adoption keine Alternative zur Erfüllung des eigenen Kinderwunschs. Schon aus Sicht der adoptierten Kinder nicht. Für diese wäre es ideal, wenn sie in eine Familie hinein adoptiert würden, in der bereits eigene Kinder vorhanden sind. Adoption zur Erfüllung des Kinderwunschs alleine ist eine schlechte Motivation aus Sicht der adoptierten Kinder. So sehen es auch Jugendämter und Fachgesellschaften.

    Das jetzt auch noch aus Sicht der betroffenen kinderlosen Paare auseinaderzudröseln würde jetzt zu weit führen. Aber auch diesen darf man nicht den Vorwurf machen, dass sie Adoption nicht als Alternative sehen.

  12. also ich kenne ein paar, die haben künstlich ein kind bekommen. ich meine, das ist was gigantisches, dass eine frau TROTZDEM das erlebn darf. Trotzdem ist auch wichtig dass kinder adoptiert werden. also, das eine schliest das andere nicht aus finde ich.

  13. Egal wie man es bewerten will, glaube ich, dass es hier vor allem darum geht, dass ein Designerbaby verhindert werden will.

    Es geht nicht prinzipiell um die Ehe, sondern vor allem darum, dass der Vater des Kindes nicht wegen seiner Gene ausgesucht wurde um Samenspender zu sein. Dieser sollte nämlich auch im Laufe des Lebens als Vater da sein.

    Ich finde es generell eine super Möglichkeit, so Kinder zu bekommen … besonders da es so schwer ist ein Kind zu adoptieren!

  14. Ich finde heutzutage sollte man keine unterschiede mehr machen zwischen verheirateten und nicht verheirateten paaren, auch die krankenkassen sollten jeden gleich behandeln und jedem die chance geben ein kind zu bekommen

  15. Das finde ich auch nicht in Ordnung, die Unterstützung für das Kind darf nichts mit dem Status zu tun haben. Es ist doch egal, ob man nun verheiratet ist, zusammen lebt, getrennt..das Kind hat doch immer die gleichen Ansprüche und man braucht Geld, um es zu finanzieren. Ist ja schön, wenn die Familie glücklich für immer zusammen bleibt, aber das sind ja zwei paar Schuhe und einfach nicht fair.

  16. Ich finde das nicht in Ordnung, dass verheiratete Frauen in dem Punkt bevorzugt werden. Ich bin zwar selbst verheiratet finde aber trotzdem, dass das eine riesen Saerei ist!!!

  17. Ich glaube auch auf keinen Fall, dass eine Hochzeit heute noch eine längere Beziehung garantiert. das hat damit doch nichts zu tun. Außerdem sieht man auch, wie schnell Ehen wieder gescheiden sind. Das ist doch keine Garantie.

  18. Also ich finde es auf jeden Fall gegenüber Homosexuellen nicht fair, da ja in manchen Bundesländern die gleichgeschlechtliche Ehe immer noch nicht möglich ist. Aber ich denke, dass es an sich eine gute Idee ist. So werden vielleicht manche vor dem Schritt zurückschreiten, schwanger zu werden, um den Partner zu halten. Das ist nämlich leider einer der Hauptgründe, weshalb Frauen plötzlich schwanger werden, obwohl die Beziehung nicht gut läuft. Dann hält die Partnerschaft vielleicht noch 2 Jahre und dann ist entgültig Schluss. Ich finde, ein Paar sollte sich sicher sein,d ass es zusammen bleiben und ein gemeinsames Kind bekommen möchte. Um das zu prüfen geht das für die Behörden und INstitutionen leider bislang nur nur über die Eheschließung.

  19. Ich find es total unfair, dass da unterschieden werden soll zwischen verheiratet und unverheiratet. Ich selbst bin zwarverheiratet, aber das kann doch nicht als ein solcher Vorteil gesehen werden? Ich kenne viele Paare die sich kurz nach der Hochzeit wieder haben scheiden lassen und wiederum andere, die schon seit Jahren ohne Trauschein leben. Das kann keine Basis für solche Entscheidungen sein.

  20. Eigentlich sollte man meinen, dass diese alten Tugenden langsam ausgedient haben. Versicherungen bzw. die Menschen hinter den Versicherungen sollten sich der Offenheit der Menschheit anpassen. in den letzten 50 Jahren hat sich einiges geändert! Augen auf liebe Versicherer! ❓

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