Wohin mit dem Ersparten in der Niedrigzinsphase?

Gast Meinung von Philipp:

Monat für Monat fallen die Zinsen am Bankenmarkt. Was den Kreditnehmer freut, ist des Anlegers Leid. Finanzierungen sind, bedingt durch den niedrigen Leitzins der Europäischen Zentralbank, günstiger denn je. Gleichzeitig sind jedoch die Zinsen für Geldanlagen wie Festgeld oder Tagesgeld in den Keller gefallen.

Während das Guthaben auf dem Tagesgeldkonto einer beliebigen Direktbank vor 1-2 Jahren noch mit 4-5 Prozent verzinst wurde, erhalten Sparer derzeit lediglich Angebote im Rahmen von 1-2 Prozent, mit wenigen Ausnahmen auch etwas mehr.

Wer in der Hochzinsphase vor der Finanzkrise in Festgeld investiert hat darf sich auch weiterhin über eine hohe Verzinsung freuen – vorausgesetzt die Laufzeit wurde entsprechend lang gewählt. Für Festgeldkonten mit einer Anlagedauer von 5 Jahren boten die Banken in der Vergangenheit oftmals 5 Prozent Zinsen und mehr.
Für die gleiche Laufzeit erhalten Anleger derzeit 2-3 Prozent. Die Festgeldanlage ist derzeit aus zwei naheliegenden Punkten uninteressant: Einerseits bewegen sich die Zinsen auf sehr niedrigem Niveau, andererseits muss mit „Zinseinbüßen“ gerechnet werden, sollte der Finanzmarkt in wenigen Monaten attraktivere Angebote bieten.
Sparer die das Festgeld dennoch bevorzugen, sollten eine Anlagedauer von 1-2 Jahren nicht übersteigen. In der monatlichen FTD-Zinsumfrage vom März rechnen 56 Prozent der befragten Experten erst in 2011 mit steigenden Zinsen. Ist der Verbraucher zum Zeitpunkt der Zinserhöhungen an eine langfristige Festgeldanlage gebunden, kann er nicht auf attraktivere Anlagen ausweichen.

Empfehlenswert ist aktuell beispielsweise das Festgeldkonto der neuen TARGOBANK (ehemals Citibank). Hier bietet die Bank dem Anleger 3,00 Prozent Zinsen bis 25.000 Euro, bei einer Festgeldlaufzeit von nur 6 Monaten.

Alternative: Flexibles Tagesgeldkonto
Die Zinsen für kurzfristige Festgeldanlagen und Tagesgeldkonten unterschieden sich derzeit kaum. Der Tiefpunkt für die Tagesgeldverzinsung ist bei vielen Kreditinstituten bereits erreicht, viel Bewegung nach unten wird nicht mehr erwartet.

Im Vergleich zum Festgeldkonto, lässt sich auf das Guthaben eines Tagesgeldkontos täglich zurückgreifen. Sollten die Zinsen Ende 2010 oder Anfang 2011 steigen, kann der Anleger flexible reagieren und sein Erspartes zu besseren Konditionen anlegen.

Das Verbraucherportal Tagesgeld.org bietet eine Übersicht mit den aktuellen Konditionen beim Tagesgeld. Derzeit bietet die DAB Bank einen Zins von 2,50 Prozent mit Garantie bis zum 30.06.2010.

Wertpapiere nur für erfahrene Anleger
Zahlreiche Finanzmagazine und Internetportale weisen auf die teilweise noch immer niedrigen Kurse am Aktienmarkt hin. Eine Anlage in Aktien sollte aufgrund der schwierigen Finanzmarktsituation nur eine Option für erfahrene Anleger sein – es können weiterhin hohe Verluste drohen.
Meine Meinung: Als Verbraucher sollte man derzeit auf kurzfristiges Festgeld, Tagesgeld oder konkurrenzfähige Sparbücher setzen. Wichtig für die nächsten Monate ist eine hohe Flexibilität. Steigen die Zinsen oder werben Banken mit speziellen Sonderangeboten, beispielsweise zur Fußball Weltmeisterschaft, sollten Anleger auf diese Angebote reagieren können.

Wie ist Deine Meinung zu diesem Thema? Lohnt es sich derzeit für den „Durchschnittsverbraucher“ überhaupt den Markt zu prüfen? Wie hast du Dein Geld angelegt und wirst in Zukunft reagieren?

17 Antworten auf „Wohin mit dem Ersparten in der Niedrigzinsphase?“

  1. „Die Zinsen für kurzfristige Festgeldanlagen und Tagesgeldkonten unterschieden sich derzeit kaum. “

    Das würde ich so aber nicht unterschreiben, es gibt noch Tagesgelder für 3 Prozent plus. Ich glaube auch, dass der Zins-Tiefpunkt erreicht ist und es jetzt stabil bleibt, evtl. Ende des Jahres wieder aufwärts geht.
    😐

  2. „es gibt noch Tagesgelder für 3 Prozent plus“

    Da nenn mir mal bitte eine Bank (bitte keine niederländische) die mehr als 3 Prozent Zinsen auf ein Tagesgeldkonto gewährt mit 100% Anlagensicherung?

  3. „Das würde ich so aber nicht unterschreiben, es gibt noch Tagesgelder für 3 Prozent plus.“ Gibts beim Festgeld doch auch… 3% für 6 Monate bei der Targobank – ergo, kaum Unterschiede. Steht doch auch auf Ihrer Webseite 😉

  4. kauft euch nen Haus………….
    billiger gehts nimmer mehr…….
    und in 30,40,oder 50 Jahren wohnt ihr Mietfrei………

    nur kein neues–> da werdet ihr Arm mit den neuen ENVS………

    grussi………. 🙁

  5. Derzeit sind kaum mehr als 2,00 Prozent drin und selbst die 2,10 Prozent, mit welchen etwa die Bank of Scotland derzeit wirbt, werden mit dem Risiko erkauft, sich im Falle eines Falles mit der britischen Einlagensicherung herumschlagen zu dürfen. Anleger sollten meiner Meinung nach erstmal die niedrigen Zinsen beim Tagesgeld hinnehmen und das Ende der Tiefzinsphase abwarten. Alternativ kann zu Festgeld gegriffen werden, denn die Renditen guter Festgeldkonten sind derzeit um einiges höher als die gleich lang laufender Bundesanleihen, wie ich auf http://www.investmentsparen.net/blog/festgeld/579-festgeld-derzeit-rentabler-als-staatsanleihen/ schon im Januar für meine Leser verglichen hatte.

  6. Also diese Woche ging es schon wieder bergab bei den meisten Banken und Sparkassen für die Zinsen aufs Festgeld und Tagesgeld. Wenn das so weiter geht, dann muss man noch etwas zahlen, damit man das Geld deponieren darf! 😀 Was viele bei der Geldanlage vergessen ist, dass man ja eigentlich am Ende selten mehr Geld auf dem Konto hat, sondern eher weniger. Der Grund ist die Inflation, die meist höher ist, als die Zinsen auf den Anlagekonten: http://www.vanillabanking.de/2010/07/01/zins-crash-auf-raten-wo-gibt-es-jetzt-noch-hohe-zinsen-fur-das-tagesgeldkonto-oder-festgeldkonto/

  7. Haha, der Beitrag ist einen Zeitpunkt gefallen, da war der Tiefstpunkt noch nicht einmal erreicht. Inzwischen sind wir ja durch die Zins-Talsohle durch, die ersten Tagesgeld Zinssteigerung sieht man ja wieder. 😎 Trotzdem sind wir bei den +3% noch lange nicht (ausgenommen dieses Angebot von Cortal Consors, was der Normalsterbliche nicht abschließen kann).

  8. Der Zeitraum, in dem fast täglich die Fest- und Tagesgeldzinsen nach unten korrigiert wurden, war schon bedenklich lang. Inzwischen scheint gibt es ja sogar vereinzelt wieder Zinserhöhungen, aber irgendwann musste der Tiefpunkt ja auch erreicht gewesen sein. Trotzdem würde ich selbst aktuell auch nicht zu einer Festgeldanlage raten, die lohnt sich leider einfach nicht
    Mal sehen, wie sich die Zinsen im zweiten Halbjahr 2010 noch entwickeln werden, von 2011 ganz zu schweigen 😉

  9. Die Tagesgeldzinsen waren zwar schon einmal höher, aber man muss bedenken in was für einem Marktumfeld wir uns jetzt befinden.
    Die EZB hab jetzt das zweite mal innerhalb kurzer Zeit den Leitzins gesenkt auf 1,0%. Da ist es logisch, dass die Banken keine hohen Zinsen an die Kunden zahlen. Die Zinssätze sind in den letzten Monaten sogar stbil geblieben, obwohl sie nach der Leitzinssenkung eigentlich hätten runtergehen müssen.

  10. Bitte teilt den Aufklärungslink gegen den ESM-Vertrag mit euren Freunden, Bekannten auf Facebook (an die Pinnwand des Freundes posten), per Mail und so weiter – die Zeit wird knapp, umso mehr sich darüber informieren, um was es sich bei diesem diktatorischen Ding handelt, umso besser!

    Hier der Link zu dem Video auf YouTube

    http://www.youtube.com/watch?v=d6JKlbbvcu0

  11. Diese Zinsen sind unnatürlich unten gehalten, weil die Inflationsrate künstlich nach unten manipuliert wird. Wenn man die reale Inflation von 4 bis 5 % veröffentlichen würde, dann könnte das System so nicht aufrecht erhalten werden.
    Irgendwann wird dieses System aber aus dem Ruder laufen, vielleicht löst ein kleines Ereignis eine Kettenreaktion aus, wie z.B. die Zypernkrise. Obwohl es sich nur um wenig Geld handelt, was zur Rettung nötig ist (im Vergleich zu Griechenland) so hat man doch erstmals das Vertrauen in den Euro von seiten der EU Verantwortlichen untergraben. Werden jetzt die Zinsen steigen oder kommt das Vertrauen schnell zurück? Man wird sehen…

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